Erschienen in:
01.03.2012 | Aktuelles
Antipsychotika bei Bipolar-I-Störungen
Neues atypisches Neuroleptikum Asenapin zugelassen
verfasst von:
Prof. Dr. G. Juckel
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 3/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Im September 2010 wurde mit Asenapin (Sycrest® Sublingualtabletten) durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) ein weiteres atypisches Antipsychotikum für die Behandlung von mittelstark bis stark ausgeprägten manischen Episoden bei Bipolar-I-Störung bei Erwachsenen zugelassen. Seit Mai 2011 ist die Substanz in Deutschland auf dem Markt erhältlich. Asenapin ist lange Zeit in Entwicklung gewesen, unterschiedliche Firmen haben sich an diesem Prozess beteiligt: Merck, MSD, Organon und nun Lundbeck, die Sycrest in Europa vertreibt. Asenapin ist den anderen atypischen Neuroleptika im Wesentlichen sehr ähnlich: ein 5HT
2A- sowie ein D2/D3-Antagonist. Ein Vorteil von Asenapin scheint zu sein, dass es eine viel stärkere Affinität zu den 5HT
2A-Rezeptoren hat als zu den D2/D3-Rezeptoren, was günstig ist bez. extrapyramidal-motorischer Störungen (EPMS; [
1,
2]). Eine geringe Affinität besteht offenbar zu den muskarinen M1-Rezeptoren sowie zu histaminergen Rezeptoren, sodass diesbezüglich unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) weniger zu erwarten sind. …