Erschienen in:
01.05.2007
Anwendung eines chirurgischen Multi-Level-Konzepts bei obstruktiver Schlafapnoe
verfasst von:
Dr. E. A. Stripf, M. Kühnemund, O. Selivanova, W. J. Mann
Erschienen in:
HNO
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Sonderheft 1/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Beim obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OSAS) handelt es sich um eine „Systemerkrankung“ der oberen Luft- und Speisewege. Die Multi-Level-Chirurgie berücksichtigt, dass eine exakte Lokalisation des zur Obstruktion führenden Kollapses häufig nicht möglich ist.
Patienten und Methode
In einer retrospektiven Studie über 4 Jahre wurden die Daten von 25 Patienten (Median 49,9 Jahre) mit moderatem bis schwerem OSAS erfasst, bei denen eine chirurgische Multi-Level-Therapie durchgeführt wurde. Die Therapie bestand in einer submukösen Conchotomie, ggf. kombiniert mit einer plastischen Septumkorrektur, einer konventionellen Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP), ggf. kombiniert mit einer Tonsillektomie und einer Hochfrequenzdiathermie des Zungengrundes. Prä- und postoperativ wurden klinische und polysomnographische Kontrollen durchgeführt.
Ergebnisse
Der mittlere Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) lag vor Therapiebeginn bei 39,2/h±19,7. Postoperativ kam es zu einer hochsignifikanten Senkung des AHI auf im Mittel 16,5/h±9,9 (p<0,0001). Bei 13 Patienten (52%) bestand definitionsgemäß postoperativ kein OSAS mehr (AHI<20 und 50%ige Reduktion des AHI). Bei 23 Patienten wurde eine Verbesserung des AHI erzielt. Bei 15 Patienten betrug die AHI-Reduktion mehr als 50%.
Schlussfolgerung
Die Multi-Level-Chirurgie sollte bei Patienten mit OSAS auch im Hinblick auf die schlechte Langzeitakzeptanz oder Intoleranz einer nCPAP-Therapie in Betracht gezogen werden.