Erschienen in:
01.12.2005 | Originalien und Übersichtsarbeiten
Anwendung von Duftstoffen
Was ist mit den Nebenwirkungen?
verfasst von:
Dr. W. Straff
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Duftstoffe werden seit Jahrhunderten eingesetzt und finden im privaten, aber auch im öffentlichen Raum Verwendung. Schon seit einigen Jahren wird dem Geruchssinn mehr und mehr Beachtung geschenkt — und das sowohl im naturwissenschaftlichen als auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Während schon lange versucht wird, schlechte Gerüche mit angenehmen Dufteindrücken zu überdecken, sind Marketingexperten nun dabei, auch diesen Sinn in die multimediale Erlebniswelt mit einzubeziehen. Technische Mittel sollen helfen, den Geruchssinn im positiven Sinne anzusprechen, den Geruch gewissermaßen zur Marke zu machen, zum unverwechselbaren Merkmal eines Produktes oder eines Ortes. Zum „schöner Wohnen“ oder „schöner Einkaufen“ gehört heutzutage immer häufiger auch das olfaktorische Design. Dem verbreiteten Einsatz von Duftstoffen steht eine auffallende Unkenntnis über die möglichen Nachteile für die Gesundheit und die Umwelt gegenüber. Bestimmte Substanzen (z. B. einige Moschusverbindungen) haben sich als persistent und akkumulierend herausgestellt, und manche Duftstoffe gehören zu den Substanzen, die beim Menschen sehr häufig Kontaktallergien auslösen oder eine Rolle bei anderen Unverträglichkeiten spielen. Im Gegensatz zu audio-visuellen Reizen kann sich der Mensch Gerüchen oft nur schwer entziehen. Deshalb stellt sich die Frage, ob Duftstoffen nicht wegen möglicher Risiken für die Gesundheit und Umwelt eine höhere Aufmerksamkeit zukommen sollte.