Erschienen in:
13.07.2021 | Aortenaneurysma | Netzwerk Grundlagenforschung
Bedeutung von Seneszenz im abdominellen Aortenaneurysma
verfasst von:
Dr. Anja Hofmann, Franziska Horn, Steffen Wolk, Christian Reeps
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 5/2021
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Auszug
Als abdominelles Aortenaneurysma (AAA) werden Erweiterungen der
Aorta abdominalis auf mehr als das Doppelte des normalen Diameters bezeichnet. Die größte Gefahr dieser meist asymptomatischen Erkrankung ist die Ruptur, die mit einer hohen Mortalität assoziiert ist [
1]. Mit Zunahme des Diameters des AAA steigt das Risiko für eine Ruptur, weswegen ab einem Diameter von mehr als 55 mm die operative (offene oder endovaskuläre) Ausschaltung erfolgt [
1]. Histologisch charakteristisch im AAA sind die Degradierung von Elastin- und Collagenfasern, der Verlust von glatten Muskelzellen („
vascular smooth muscle cells“ [VSMC]) und inflammatorische Prozesse, welche durch Immunzellen vermittelt werden [
1‐
4]. Zu diesen zählen B‑ und T‑Lymphozyten sowie Monozyten, die zu Makrophagen differenzieren und in der Gefäßwand akkumulieren [
2,
5]. Die Anlockung von Monozyten aus dem Blutstrom wird als Chemotaxis bezeichnet. Gewebsständige Makrophagen unterhalten die Entzündung über die Sekretion von Zytokinen (z. B. Interleukine, „
tumor necrosis factor-α“, Interferone, Chemokine). Es handelt sich dabei um Proteine, die der zellulären Signaltransduktion dienen, die den Abbau der extrazellulären Matrix über z. B. Matrixmetalloproteasen (MMP) stimulieren oder andere inflammatorische Zellen anlocken können [
2,
6,
7]. Neben Makrophagen sezernieren auch glatte Muskelzellen und Endothelzellen MMP. Diese MMP und andere Matrix-abbauenden Enzyme, wie z. B. Cathepsine, tragen zum Abbau der Elastin- und Collagenfasern bei und fördern die Apoptose glatter Muskelzellen [
8,
9]. In der Folge kommt es zum Umbau der Gefäßwand mit konsekutiver Dilatation [
9]. …