Erschienen in:
25.09.2020 | Anästhesiologisches Vorgehen bei Herz-Kreislauferkrankungen | CME
Der Spinalkatheter in der Aortenchirurgie
Implikationen für die Anästhesie
verfasst von:
P. Lüke, J. Abicht, M. Rehm, N. Tsilimparis, S. C. Azad
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 10/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Im Rahmen der chirurgischen Versorgung aortaler Pathologien (z. B. Dissektion, Aneurysma) kann es durch Abklemmen der Aorta oder Überstenten kritischer Segmentarterien zu einer Ischämie mit ödembedingter Rückenmarkschädigung bis hin zur Paraplegie kommen. Der Spinalkatheter stellt durch Kontrolle des Liquordrucks ein wirksames Verfahren zur Prophylaxe und Therapie der Rückenmarkischämie dar. Eine ausführliche Risiko-Nutzen-Abwägung ist in Anbetracht der hohen Komplikationsrate des Spinalkatheters obligat: Neben Liquorleckagen, Postpunktionskopfschmerzen und lokalen Infektionen können auch gefürchtete Komplikationen wie intrakranielle Blutungen, Meningitiden und neuraxiale Hämatome, zum Teil mit deutlicher Latenz nach Beendigung des Verfahrens, auftreten. Eine adäquate Schulung des Personals im perioperativen Umgang mit Spinalkathetern und das penible Einhalten der Drainageparameter stellen wichtige Säulen zur Erhöhung der Verfahrenssicherheit dar. Dies gilt insbesondere auch angesichts dessen, dass sich die Klinik der katheterassoziierten Komplikationen von derjenigen der ischämischen Rückenmarkschädigung nur unwesentlich unterscheidet.