Erschienen in:
01.03.2020 | Karotisstenose | Leitthema
Symptomfreie arteriosklerotische Karotisstenose
Indikationsstellung zur invasiven Prävention
verfasst von:
Prof. Dr. P. A. Ringleb
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Etwa 20 % aller ischämischen Schlaganfälle werden durch arteriosklerotische Stenosen hirnversorgender Arterien verursacht. Über eine oft längere Zeit waren diese Stenosen symptomfrei, d. h. sie haben in dieser Zeit noch keine neurologischen Symptome verursacht. Mehrere, auch große randomisierte Studien haben die Bedeutung der Karotisendarteriektomie und des Karotisstentings bei solchen Patienten untersucht. Ein Problem dieser Studien war die oft unzureichende, nicht modernen Standards entsprechende konservative Begleit- und Vergleichstherapie. Durch eine solche ist es aber möglich, das Schlaganfallrisiko dieser Patienten auf etwa 1% pro Jahr zu senken. Dies ist mit ein Grund dafür, warum es in den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien zur Karotisstenose zu einem Paradigmenwechsel gekommen ist. Die invasive Therapie – mit einer gewissen Bevorzugung der operativen Therapie – wird nur noch bei solchen Patienten empfohlen, bei denen aufgrund klinischer oder bildgebender Kriterien von einem überdurchschnittlich hohen Schlaganfallrisiko auszugehen ist.