Erschienen in:
23.10.2017 | Apoplex | Originalien
Neurointensivmedizin in Deutschland
Ergebnisse einer Begehung von Intensivstationen
verfasst von:
Prof. Dr. O. Busse, S. Hillmann, M. Grond
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Situation der Neurointensivmedizin in Deutschland ist trotz zahlreicher Umfragen ungeklärt.
Ziel der Arbeit
Eine Begehung von Intensivstationen mit Neurointensivmedizin sollte zur Klärung beitragen.
Material und Methoden
Anlässlich von Stroke-Unit-Zertifizierungsaudits wurden 320 Intensivstationen (39 eigenständige neurologische und 20 neurochirurgische, 6 neurologisch/neurochirurgische sowie 253 interdisziplinäre Intensivstationen) begangen.
Ergebnisse
Auf den 39 eigenständigen neurologischen und den 20 neurochirurgischen Intensivstationen stand in 92 % bzw. 100 % Stationen ein Oberarzt mit Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ und in 74 bzw. 80 % ein Oberarzt mit Weiterbildungsberechtigung für Intensivmedizin zur Verfügung. Ein Dreischichtdienst existierte in 59 % bzw. 55 %. Auf den 253 interdisziplinären Intensivstationen stand in 76 % der Fälle ein Oberarzt mit der Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ und in 52 % ein Oberarzt mit Weiterbildungsberechtigung für Intensivmedizin zur Verfügung. Ein Dreischichtdienst existierte in 64 %. Nur auf 18 % dieser interdisziplinären Intensivstationen existierte ein neurologischer bzw. neurochirurgischer Präsenzdienst in der Regeldienstzeit.
Schlussfolgerung
Die neurologisch/neurochirurgische Präsenz und die Weiterbildungsmöglichkeiten auf den interdisziplinären Intensivstationen sind nicht ausreichend. Es besteht dringender Verbesserungsbedarf.