Erschienen in:
03.05.2021 | Apoplex | Leitthema
Endovaskuläre Therapie des akuten Basilarisverschlusses
verfasst von:
PD Dr. Christian Maegerlein, Tobias Boeckh-Behrens, Silke Wunderlich, Johannes Gerber, Lars-Peder Pallesen, Volker Puetz
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Veröffentlichung der großen „Thrombektomiestudien“ ist die endovaskuläre Therapie (EVT) bei Schlaganfallpatienten mit einem Gefäßverschluss im vorderen zerebralen Kreislauf in die Standardtherapie übergangen. Hinsichtlich der Behandlung akuter Gefäßverschlüsse im hinteren Stromgebiet und insbesondere der A. basilaris bestehen aufgrund der schlechteren Evidenzlage Unsicherheiten bez. der Indikation zur EVT.
Fragestellung
Der vorliegende Übersichtsartikel geht auf die aktuelle Datenlage zur EVT im hinteren Stromgebiet und jüngste Studienergebnisse ein. Darüber hinaus werden pathophysiologische Aspekte, Indikationen und Besonderheiten in der Behandlung dieser Patienten diskutiert.
Ergebnisse
Trotz eingeschränkter Evidenz für die EVT hat diese Behandlungsform einen hohen Stellenwert in der Schlaganfallbehandlung von Patienten mit Gefäßverschluss im hinteren Stromgebiet erlangt. Aus technischer Sicht sind diese Gefäßverschlüsse einer EVT gut zugänglich, wobei sich die Ätiologie und die erforderliche Technik im Vergleich zum vorderen Stromgebiet teilweise unterscheiden.
Schlussfolgerung
Die EVT im hinteren Stromgebiet unterscheidet sich hinsichtlich aktueller Evidenz, Indikation und Technik von der EVT in der vorderen Zirkulation. Aufgrund der begrenzten wissenschaftlichen Evidenz müssen insbesondere für Patienten im späten Zeitfenster oder mit bereits deutlicher Infarktdemarkation individuelle Therapieentscheidungen basierend auf institutionellen Behandlungsprotokollen getroffen werden.