Erschienen in:
21.10.2016 | Schnittverletzung | Originalien
Management der akuten Appendizitis
Evidenz für eine zeitnahe chirurgische Therapie?
verfasst von:
J. E. Slotta, MD, PhD, U. Kopsch, M. Ghadimi, O. Kollmar
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die akute Appendizitis ist eine häufige Erkrankung und bedarf einer zeitnahen chirurgischen Therapie des entzündlichen Fokus. Bisher gibt es jedoch keine verlässlichen Daten, wie viel Zeit zwischen Aufnahme des Patienten in die Klinik, Indikation zur Operation und chirurgischer Therapie ohne ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko für den Patienten vergehen darf.
Fragestellung
Diese Arbeit untersucht monozentrisch den Grenzwert, wie viel Zeit bis zur Durchführung einer Appendektomie vergehen darf, ohne dass dem Patienten ein Schaden entsteht.
Material und Methoden
In dieser retrospektiven Studie wurde das Management aller Patienten analysiert, die unter dem Verdacht auf eine akute Appendizitis operiert wurden. Neben der Zeitdauer zwischen der Aufnahme in die Klinik und Operationsbeginn (Aufnahme-Schnitt-Dauer, ASD) wurden anamnestische, diagnostische, chirurgisch-technische und perioperative Daten erhoben und statistisch analysiert (Mittelwert ± Standardabweichung).
Ergebnisse
Von 01/2008 bis 04/2013 wurden 655 Patienten appendektomiert. Die mediane ASD betrug genau 7 h. Die negative Appendektomierate betrug 9,8 %. Im Durchschnitt verbrachten die Patienten 5,9 ± 8,7 Tage in der Klinik mit einer postoperativen Verweildauer von 5,2 ± 7,1 Tage. Der Vergleich der Patientenkollektive, aufgeschlüsselt nach zunehmender ASD, zeigte, dass bis zu einer ASD von 8 h keine gesteigerte Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein einer Perforation oder einer postoperativen Komplikation vorlag.
Diskussion
Diese retrospektive Kohortenanalyse zeigt, dass die Durchführung der Appendektomie in den ersten 8 h nach Aufnahme des Patienten in die Klinik erfolgen sollte.