Erschienen in:
16.08.2019 | Originalien und Übersichten
Arbeitsbelastung und Gesundheit von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund
verfasst von:
Jennifer Becker, Gudrun Faller
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 9/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit
Diversität nimmt auch bei Erwerbstätigen zu. Traditionelle Ansätze des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes reichen meist nicht aus, um den damit einhergehenden Herausforderungen zu begegnen. Auch fehlt es derzeit an Wissen über spezifische Bedarfslagen, um adäquate Interventionen unter Einbindung von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund zu entwickeln. Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von einer Daten- und Literaturzusammenstellung, den Stand der migrationsbezogenen Diversität in der Arbeitswelt aufzuzeigen und Überlegungen zur Gestaltung von Prävention und Gesundheitsförderung zu erörtern.
Material und Methoden
Mittels gezielter Recherchen in der einschlägigen Berichterstattung, einer Analyse von Daten des Sozio-oekonomischen Panels sowie Literaturrecherchen in entsprechenden Fachdatenbanken wurden aktuelle Erkenntnisse zu Gesundheitsindikatoren, Belastungen und Beanspruchungen, strukturellen Rahmenbedingungen und dem Stand der betrieblichen Prävention und Gesundheitsförderung zusammengestellt.
Ergebnisse
Es konnten differenzierte Ergebnisse zur Gesundheit in der Arbeit und zu Belastungen und Beanspruchungen herausgearbeitet werden. Besonders zeigt sich, dass Beschäftigte mit Migrationshintergrund häufiger körperlichen sowie Umgebungsbelastungen ausgesetzt sind. Zudem sind für sie die strukturellen Rahmenbedingungen der Arbeit schlechter, etwa in Form geringerer Erwerbstätigenquoten oder häufigerer atypischer Beschäftigungsverhältnisse.
Diskussion
Für das Zustandekommen der berichteten Differenzen lassen sich plausible Erklärungen heranziehen und sinnvolle Empfehlungen formulieren. Allerdings müssen die insgesamt defizitäre Datenlage sowie Einschränkungen bei der Datenerhebung berücksichtigt werden.