08.06.2018 | Arbeitsmedizin | Leitthema
Biomonitoring von Metall-Spezies
Bedarf, Voraussetzungen und Grenzen
verfasst von:
Prof. Dr. T. Göen
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Metall bzw. Halbmetalle und ihre Verbindungen unterscheiden sich häufig in Bezug auf Aufnahmewege, Verteilung, Metabolismus und Ausscheidung sowie damit verbunden in ihrer Belastung-Risiko-Beziehung. Eine korrekte Risikobeurteilung kann dann häufig nur durch eine differenzierende Analytik der verschiedenen Metallverbindungen (Spezies) im biologischen Material erfolgen. Beispiele, bei denen nicht nur die toxikologischen Unterschiede der verschiedenen Verbindungen bekannt sind, sondern für die bereits eine Spezies-Analytik im Biomonitoring etabliert ist, sind Verbindungen des Arsens und des Selens. Für die Ausscheidung von Arsen- und Selen-Spezies in Urin sind bereits Referenzwerte ermittelt worden. Darüber hinaus existieren für anorganische Arsen-Verbindungen Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe (EKA) auf Basis der vier bedeutendsten Arsen-Spezies. Weitere wichtige Fragestellungen der arbeitsmedizinischen Vorsorge, in denen ein Spezies-spezifisches Biomonitoring benötigt wird, sind die Differenzierung zwischen den Belastungen mit Chrom(VI)- und Chrom(III)-Verbindungen sowie die Differenzierung zwischen Belastungen mit anorganischen und organischen Quecksilber-Verbindungen. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass die Anwendung von Metall-Spezies für ein Biomonitoring derartiger Arbeitsstoffe nicht nur aus toxikologischer Sicht empfohlen, sondern auch sinnvoll umgesetzt werden kann.