Lange, wenig unterbrochene Sitzzeiten, auch am Arbeitsplatz, werden als Risikofaktor für die Gesundheit eingeschätzt. Unterschiedliche Interventionsansätze, die das Sitzverhalten am Arbeitsplatz adressieren, wurden überprüft und zeigen heterogene Ergebnisse.
Fragestellung
Ziel der folgenden Übersichtsarbeit ist die Zusammenfassung des vorliegenden Wissens zur Wirksamkeit der Interventionen und die Diskussion des aktuellen Forschungsbedarfs.
Methode
Es wurde systematisch nach Reviews zum Thema in den Datenbanken PubMed, SportDiscus und PsycInfo recherchiert. Interventionsstrategien wurden klassifiziert und in Bezug auf ihre Wirkung auf Sitzverhalten, Energieverbrauch und Gesundheit beschrieben.
Ergebnisse
Viele Erkenntnisse liegen zu Interventionen, die die Arbeitsumgebung adressieren, vor: Höhenverstellbare Schreibtische können Sitzzeiten bis zu etwa 2 h/Arbeitstag reduzieren, tragen jedoch im Gegensatz zu dynamischen Arbeitsplätzen, z. B. dem Laufbandschreibtisch, kaum zur Steigerung des Energieverbrauchs bei. Mit dynamischen Arbeitsplätzen können Einschränkungen der Arbeitsleistung verbunden sein. In Bezug auf die Reduktion der Sitzzeit sind auf die Arbeitsumgebung bezogene Interventionen und Multikomponenten-Interventionen gegenüber auf das Individuum bezogene edukative Maßnahmen erfolgreicher.
Diskussion
Forschungsbedarf besteht vor allem bzgl. Interventionsstudien mit hoher Qualität und langer Beobachtungszeit zur Überprüfung der Nachhaltigkeit. Die Studien geben zurzeit noch unzureichend Aufschluss darüber, inwieweit eine durch die Intervention erreichte Veränderung des Sitz- und Bewegungsverhaltens mit der Veränderung physiologischer Parameter, z. B. dem BMI oder dem Blutdruck, verbunden ist, um einschätzen zu können, welche Strategien in Bezug auf den gesundheitlichen Benefit am aussichtsreichsten sind.
Lange, wenig unterbrochene Sitzzeiten, auch am Arbeitsplatz, können das Risiko für verschiedene Erkrankungen, u. a. Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhen. Für die Praxis der betrieblichen Gesundheitsförderung ist es deswegen sinnvoll, Interventionsansätze, die zur Reduktion von Sitzzeiten oder zu Sitzunterbrechungen am Arbeitsplatz anregen, in Bezug auf ihre Wirksamkeit einschätzen zu können.
Der Schwerpunkt der bewegungsbezogenen Gesundheitsforschung bezog sich lange auf die Betrachtung der Wirkung körperlicher (sportlicher) Aktivität bzw. fehlender körperlicher Aktivität auf die Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dementsprechend die Empfehlung formuliert, sich mindestens 150 min (min)/Woche mit moderater Intensität zu bewegen (WHO). Auf der Basis neuer Erkenntnisse [3] rückt die Untersuchung möglicher gesundheitlicher Effekte von langen und wenig unterbrochenen Sitzzeiten bzw. sedentärem Verhalten als eigenständigem Risikofaktor neben fehlender Bewegung in den Vordergrund. Sedentäres Verhalten definiert sich durch eine sitzende oder zurückgelehnte Position und einen geringen Energieverbrauch (weniger als 1,5 metabolische Äquivalente (MET)/Stunde [h]; [31]). Zahlreiche Studien belegen Zusammenhänge zwischen langen Sitzzeiten und gesundheitlichen Veränderungen [2, 3, 7, 8], die gesundheitlichen Effekte sind kaum bzw. nur durch ein hohes Maß an körperlicher Aktivität [13], das über die WHO-Empfehlung hinausgeht, auszugleichen. Lange Sitzzeiten am Arbeitsplatz tragen wesentlich zu den Sitzzeiten im Tagesverlauf bei. Im Durchschnitt sitzen die Deutschen 7,5 h, Schreibtischarbeiter bis zu 11 h am Tag [37]. Nach Angaben der Gesundheitsstudie „Beweg dich Deutschland“ der Techniker-Krankenkasse (TK; [28]) arbeiten 40 % der deutschen Bevölkerung fast nur im Sitzen, davon wünscht sich etwa die Hälfte mehr Bewegung während der Arbeitszeit; etwa 40 % davon geben an, dass ihre Arbeit keine Bewegungspausen zulässt. Ein systematischer Review [33] weist auf Assoziationen von langen Sitzzeiten am Arbeitsplatz mit Übergewicht und kardiometabolischen Erkrankungen hin. Bisher vorliegende experimentelle Studien legen günstige physiologische Veränderungen durch häufigere Sitzunterbrechungen und kürzere Sitzzeiten nahe [12, 17].
Anzeige
Zur Frage, mit welchen Strategien lange Sitzzeiten am Arbeitsplatz reduziert oder häufiger unterbrochen werden können, wurden in den letzten Jahren unterschiedliche Interventionsansätze im Rahmen von Primärstudien überprüft. Die vorliegenden Erkenntnisse, was eine Intervention erfolgreich macht, wurden in zahlreichen, z. T. überlappenden systematischen Reviews zusammengefasst und Forschungslücken identifiziert. Eine Übersicht und Einschätzung der teilweise diskrepanten Ergebnisse aus diesen Reviews fehlt jedoch bislang. Dies ist jedoch notwendig, um Entscheidungshilfen für die praktische Einführung von Interventionen am Arbeitsplatz geben zu können.
Ziel dieser Zusammenstellung ist es deshalb, eine Übersicht über die vorliegenden aktuellen systematischen Reviews zur Wirksamkeit von Interventionen, die zu Sitzunterbrechung und Veränderung des Sitzverhaltens am Arbeitsplatz anregen, zu geben. Ein weiteres Ziel ist die Bewertung der Ergebnisse und des dort aufgeführten Forschungsbedarfs sowie das Benennen der weiterhin offenen Forschungsfragen.
Methodik
Aufgrund der hohen Anzahl vorliegender Interventionsstudien, die Interventionen mit dem Ziel, Sitzverhalten am Arbeitsplatz zu verändern, betrachten, wurden systematische Reviews und Metaanalysen zum Thema gesucht, ausgewählt (Abb. 1) und zusammengefasst. Die systematische Literatursuche erfolgte in den Datenbanken PubMed, SportDiscus und PsycInfo. Hierfür wurde ein für Studien in der Arbeitswelt empfohlener Suchstring [23] mit häufig genannten Suchbegriffen des Themas Sitzen kombiniert (Infobox 1). Kriterien für die Auswahl der Reviews werden in Tab. 1 beschrieben.
Tab. 1
Auswahlkriterien für die Übersicht über die systematischen Reviews (SR)
Sudiendesign
Systematische Reviews zu Interventionsstudien
Interventionen
Interventionen am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Sitzdauer zu reduzieren und Sitzverhalten am Arbeitsplatz zu verändern
Population
Beschäftigte mit überwiegend sitzender Tätigkeit
Zielgrößen primär
Zielgrößen sekundär
Sitzzeiten bzw. -verhalten, Bewegungsverhalten, Energieverbrauch
Gesundheitliche Veränderungen (z. B. Gewicht, Body-Mass-Index (BMI), Blutdruck, Lipide, Muskel-Skelett-Beschwerden), Auswirkungen auf die Arbeitsleistung bzw. -motivation
Zeitraum
2010–2016
Sprache
Alle europäischen Sprachen
Ausschluss
Interventionen, die ausschließlich das Sitzverhalten in der Freizeit oder ausschließlich das Sitz- bzw. Bewegungsverhalten auf dem Weg zu Arbeit betrachten
×
Infobox 1 Literatursuche: Kombinierte Suchstrings
Occupational diseases [MH] OR occupational exposure [MH] OR
Anzeige
occupational exposure* [TW] OR „occupational health“ OR
„occupational medicine“ OR work-related OR working environment
[TW] OR at work [TW] OR work environment [TW] OR occupations
[MH] OR work [MH] OR workplace* [TW] OR workload OR
occupation* OR worke* OR work place* [TW] OR work site* [TW]
OR job* [TW] OR occupational groups [MH] OR employment OR
worksite* OR industry
Sedentar*[TW] OR sitting [TW] OR „office work“ [TW] OR „physical inactivity“ [TW]
Anzeige
Die Abstracts und Volltexte wurden von zwei Reviewern (LK, EB) ausgewählt. Bei unterschiedlicher Meinung wurde mit Unterstützung einer dritten Person (UL) entschieden.
Ergebnisse
Auswahl der Reviews
Es wurden 16 Reviews zum Thema gesichtet (Abb. 1). Entsprechend der Einschlusskriterien wurden für diese Übersicht 10 systematische Reviews, davon ein Cochrane-Review und ein Review mit metaanalytischer Auswertung ausgewählt. Basis der 10 Reviews sind mehr als 100 Primärstudien, die je nach konkreter Fragestellung der Reviews mehrfach in den 10 Reviews aufgeführt sind.
Charakterisierung der systematischen Reviews
Die Primärstudien wurden durch eine systematische Literatursuche in unterschiedlichen Literaturdatenbanken identifiziert (PubMed, PsycInfo, Google Scholar, SportDiscus, Scopus, Web of Science, Cinahl, Central, Embase, ProQuest, ScienceDirect, Cochrane Register). Die aktuellsten Reviews betrachten Primärstudien, die bis Dezember 2015 erschienen waren. Entsprechend der konkreten Fragestellung der einzelnen Reviews und der verschiedenartigen Einschlusskriterien wurden unterschiedliche Primärstudien mit unterschiedlichen Studiendesigns und unterschiedlichen Zielgrößen eingeschlossen. Sieben der 10 ausgewählten Reviews (Shrestha et al. [26], Chu et al. [9], Commissaris et al. [10], Neuhaus et al. [24], Karol et al. [19], Torbeyns et al. [30], Chau et al. [7]) machen Aussagen zu Sitzzeiten bzw. dem Sitzverhalten, 5 Reviews zum Energieumsatz oder zu Schrittzahlen (Shrestha et al., Cao et al. [6], Karol et al., Torbeyns et al., Chau et al.). Fünf Reviews (Commissaris et al., MacEwen et al. [22], Torbeyns et al., Neuhaus et al., Karol et al.) beschreiben u. a. die Wirkung der Interventionen auf gesundheitliche Parameter (z. B. Gewicht, Body-Mass-Index [BMI], Blutdruck, Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems), 6 Reviews (Commissaris et al., Cao et al., Mac Ewen et al., Torbeyns et al., Karol et al., Tudor-Locke et al. [32]) machen Aussagen zu möglichen Einschränkungen oder auch Steigerungen der Arbeitsleistung (Tab. 2 und 4).
Tab. 2
Interventionen am Arbeitsplatz, mit dem Ziel Sitzdauer zu reduzieren und Sitzverhalten zu verändern: ausgewählte Charakteristika der eingeschlossenen Primärstudien in den systematischen Reviews
Charakteristika der eingeschlossenen Primärstudien
Individuum: Beratung, Erinnern an Sitzpausen, an Treppennutzung, Feedback zu Sitzverhalten
Sitzverhalten am Arbeitsplatz, Sitzverhalten allgemein, körperliche Aktivität am Arbeitsplatz und in der Freizeit, optional: Arbeitsleistung („work performance“), physiologische und metabolische Parameter
Arbeitsumgebung: Steharbeitsplatz, Sitz-Steh-Arbeitsplatz oder Laufbandschreibtisch
Untersuchung mindestens einer psychologischen Zielgröße (u. a. Arbeitszufriedenheit, kognitive Leistungsfähigkeit) oder gesundheitlichen Zielgröße (z. B. kardiometabolische Erkrankungen und Risikofaktoren)
Feldstudien (alle Evaluationsdesigns) und Laborstudien
>18 Jahre, in administrativer Tätigkeit, Computertätigkeit
Arbeitsumgebung: dynamische Arbeitsplätze, z. B. höhenverstellbarer Schreibtisch, Laufbandschreibtisch, z. T in Verbindung mit Information, Motivation, Bereitstellung von Pedometern
Subjektiv und objektiv erhobene Sitzzeiten, Gewicht, Köperumfang, Biomarker im Blut, muskuloskeletale Beschwerden, Erschöpfung, weitere physiologische Parameter, arbeitsbezogene Zielgrößen: Leistung, Präsentismus
Jede Form der Interventionsstudie (randomisiert-kontrollierte Studien, Prä-post-Design)
Menschen am Arbeitsplatz
Individuum: unterschiedliche Beratungsangebote
Maße für Sitzzeiten und oder Aktivitäten <1,5 MET
RCT randomisierte kontrollierte Studien
In den systematischen Reviews beschriebene Interventionsstrategien
Die in den Reviews beschriebenen Interventionen sind vielfältig, können aber den folgenden 3 bzw. 4 wesentlichen Interventionsstrategien zugeordnet werden (Abb. 2):
1.
Veränderung der Arbeitsumgebung, wie der höhenverstellbare Schreibtisch, dynamische Arbeitsplätze und eine Gebäudegestaltung, die zu Bewegung einlädt („active design building“).
2.
An das Individuum gerichtete Interventionen, d. h. verschiedene Formen der Information und Beratung (Vorträge/Hinweisschilder/Informationen per E‑Mail, Computerprompts, die zur Bewegung auffordern). Ziel dieser Interventionen ist es, die Bedeutung der Wirkung von Sitzpausen und Bewegung auf die Gesundheit deutlich zu machen, Aufmerksamkeit für das Thema zu erzeugen und Möglichkeiten für Bewegungspausen bzw. Bewegung in Sitzpausen zu benennen. Diese Information kann eher allgemein über gesundheitliche Folgen des langen Sitzens informieren oder sehr individuell auf die Person zugeschnitten sein (z. B. verbunden mit einer individuellen Zielsetzung [Coaching] für das Sitzverhalten). Die Information und Beratung kann entweder persönlich (face-to-face) mitgeteilt oder über verschiedene Medien weitergegeben werden. Manche Interventionen nutzen Rückmeldesysteme, z. B. ein Monitoring in Form von Schrittzählern, um einen Erfolg der Interventionen schnell sichtbar zu machen.
3.
Maßnahmen, die auf eine Veränderung der Arbeitsorganisation gerichtet sind, wie z. B. das Bereitstellen von personellen Ressourcen und die Gestaltung einer bewegungsfreundlichen Arbeitskultur (z. B. Einführung von Arbeitsbesprechungen im Stehen). Interventionen nutzen in der Regel nicht nur eine Strategie, so sind organisationale Veränderungen meist Grundlage und Vorrausetzung (z. B. Managementsupport) für die Veränderung der Arbeitsumgebung bzw. die Individuum-zentrierten Interventionen. In den meisten Interventionen steht jedoch eine Strategie im Vordergrund.
4.
Weiterhin gibt es sog. Multikomponenten-Interventionen, die die 3 genannten Strategien (Fokus auf Arbeitsumgebung, Individuum und Arbeitsorganisation) beinhalten.
×
Anzeige
Die meisten Informationen stehen über die Wirkung des höhenverstellbaren Schreibtischs bzw. weiterer sog. dynamischer Arbeitsplätze (z. B. Laufbandschreibtische) zur Verfügung; sie werden in 6 Reviews zusammengefasst [6, 19, 22, 24, 30, 32]. Chau et al. [7] betrachten auf das Individuum bezogene Interventionen. Drei aktuelle Reviews [9, 10, 26] beschreiben die Wirkung unterschiedlicher Interventionsstrategien.
Qualität der Primärstudien
Insgesamt wurde die Qualität der Primärstudien bzw. die Evidenz für die berichteten Zusammenhänge von den Autoren der Reviews als eher als moderat, in manchen Reviews auch niedrig bewertet. Dabei erfolgte die Einschätzung der Qualität mit unterschiedlichen Instrumenten (Tab. 3).
Tab. 3
Qualitätsbewertung der Primärstudien in den Reviews
aErfüllen nicht alle Kriterien eines systematischen Reviews entsprechend des PRISMA-Statements für den Bericht einer systematischen Übersicht
Wirkung der Interventionen
Veränderung der Arbeitsumgebung
Sitz-Steh-Arbeitsplatz.
Viele, jedoch nicht alle Primärstudien zu höhenverstellbaren Schreibtischen beobachten eine Reduktion von Sitzzeiten in einer Größenordnung zwischen 30 min und 2 h/8 h Arbeitstag; nicht alle Ergebnisse sind signifikant. Einzelne Primärstudien berichten über positive Veränderungen kardiometabolischer Parameter, diese Ergebnisse sind jedoch nicht konsistent. Veränderungen der kardiorespiratorischen Fitness konnten nicht gezeigt werden. Ein negativer Einfluss auf die Arbeitsleistung bzw. das Arbeitsengagement wird nicht beschrieben.
Laufbandschreibtisch, Fahrrad/Ergometer am Schreibtisch, Pedaltrainer.
Zur Wirkung der dynamischen Arbeitsplätze gibt es bisher weniger Daten aus Interventionsstudien als zur Wirkung von Sitz-Steh-Arbeitsplätzen. In Bezug auf eine Veränderung des Sitzverhaltens bzw. eine Steigerung der körperlichen Aktivität (d. h. der Zeit, in der diese dynamischen Arbeitsplätze als Bewegungsmöglichkeit am Schreibtisch genutzt werden) werden auch hier günstige Veränderungen beschrieben, die Ergebnisse sind jedoch nicht konsistent [26]. Mac Ewen et al. [22] fokussieren in ihrem Review die Wirkung auf gesundheitliche Parameter und zeigen eine gegenüber dem Sitz-Steh-Arbeitsplatz stärker ausgeprägte Wirkung auf kardiometabolische Parameter (erhöhter Energieumsatz, Senkung der postprandialen Glukose, Veränderung von Körpergewicht und Körperumfang). Reviews, die auch Ergebnisse aus Laborstudien einbeziehen, bestätigen den gegenüber Sitz-Steh-Arbeitsplätzen erhöhten Energieverbrauch bei Nutzung dynamischer Arbeitsplätze [6, 32]. Verschiedene Primärstudien beschreiben jedoch Einschränkungen in Bezug auf die Arbeitsleistung, vor allem in Bezug auf Tätigkeiten am Computer [22, 30]. Einzelne Primärstudien untersuchen auch mögliche negative Wirkungen der Interventionen, einige Studienteilnehmer berichten über Schmerzen und Unbequemlichkeiten [22, 30].
Individuum (Information und Beratung, edukative Maßnahmen)
An das Individuum gerichtete Interventionen sind seltener untersucht und sehr unterschiedlich gestaltet und zeigen dementsprechend insgesamt noch weniger eindeutige Ergebnisse im Vergleich zu den beschriebenen Veränderungen der Sitzzeit nach Einführung eines höhenverstellbaren Schreibtischs. Reduktionen der Sitzzeit zwischen 2 min und 1 h/8 h Tag werden beschrieben. Auch das Bewegungsverhalten in der Freizeit kann sich positiv verändern. Face-to-face-Interventionen sind nicht notwendigerweise erfolgreicher als eine Informationsübermittlung über Medien. Eine positive Wirkung von Aufforderungen über den Bildschirm (sog. „prompts“) auf das Sitzverhalten wird widersprüchlich diskutiert. Auch die wenig untersuchten kardiometabolischen Veränderungen als Folge der Interventionen zeigen widersprüchliche Ergebnisse. Konsistent ist das Fehlen negativer Wirkungen auf die Arbeitsleistung.
Multikomponenten-Interventionen
Ergebnisse von 3 Primärstudien, die Multikomponenten-Interventionen untersuchen, werden von Chu et al. [9] in einer Metaanalyse mit Ergebnissen aus Interventionsstudien, die die Arbeitsumgebung oder das Individuum adressieren, verglichen. Es zeigt sich, dass in Bezug auf die Reduktion der Sitzzeit Multikomponenten-Interventionen den nur auf die Arbeitsumgebung bezogenen Interventionen und den edukativen Maßnahmen überlegen sind.
Einen Überblick über die Aussagen der Interventionsstudien, die in den Reviews zusammengefasst wurden, gibt Tab. 4 wieder.
Tab. 4
Interventionen am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Sitzdauer zu reduzieren und Sitzverhalten zu verändern: Ergebnisse der systematischen Reviews
Sitz-Steh-Arbeitsplätze können Sitzzeiten reduzieren (niedrige Evidenz), keine Evidenz für langfristige Effekte, kein Einfluss auf Arbeitsqualität, die Ergebnisse in Bezug auf muskuloskeletale Beschwerden sind inkonsistent. Der „metabolische Benefit“ der reduzierten Sitzzeit (bzw. der längeren Stehzeit) ist unklar. Keine konsistenten Effekte anderer Interventionen (edukative Maßnahmen). Die Qualität der Studien und damit die Evidenz wird insgesamt als sehr gering eingeschätzt
Arbeitsumgebung:
Sitz-Steh-Arbeitsplatz
Maximal −143 min/8 h Tag (KI −184 bis −102)
Minimal −52 min/8 h Tag (KI −79 bis −26)
Individuum:
Edukative Maßnahmen
Maximal −55 min (KI −96 bis −14)
Minimal −2 min (KI −22 bis −18)
Arbeitsorganisation:
−16 min (KI −54 bis −23)
Cochrane-Review mit entsprechend hoher Qualität in Bezug auf Umfang und Transparenz der Literatursuche, der Qualitätsbewertung der Darstellung und Schlussfolgerung
Verschiedene Interventionen können Sitzzeiten am Arbeitsplatz reduzieren. Multikomponenten-Interventionen zeigen dabei die größte Wirksamkeit, gefolgt von Umgestaltungen des Arbeitsplatzes. Reine Beratungsangebote scheinen am wenigsten wirksam
Arbeitsumgebung:
−72,78 min/8 h Tag (KI −104,92 bis −40,64)
Individuum-15,52 min/8 h Tag (KI −22,88 bis −8,16)
Multikomponenten-Intervention: −88,80 min/8 h Tag (KI −132,69 bis −44,91)
Alle Interventionen: −39,61 min/8 h Tag (KI −51,7 bis −27,5)
Umfassende, transparente Recherche, Interventionen mit unterschiedlichem Fokus, Einschluss von qualitativ guten Primärstudien, keine Information über Gesundheitsparameter oder arbeitsbezogene Zielgrößen, quantitative Auswertung verschiedener Subgruppen mit unterschiedlichem Fokus der Intervention. Sensitivitätsanalysen belegen die Zuverlässigkeit der Effekte (keine Information zur Heterogenität der Primärstudien; somit Voraussetzung für die Metaanalyse nicht transparent)
Höhenverstellbare Schreibtische und dynamische Arbeitsplätze reduzieren Sitzzeiten (hohe Evidenz), aber nicht die kardiorespiratorische Fitness (moderate Evidenz), Interventionen, die zur Treppennutzung auffordern verstärken die körperliche Aktivität am Arbeitsplatz, an das Individuum gerichtete Interventionen verstärken die körperliche Aktivität auch in der Freizeit (moderate Evidenz)
k. A.
Transparente Recherche, kein Ausschluss von Studien mit niedriger Qualität, gute Zusammenfassung und Bewertung der Evidenz bezogen auf Veränderungen des Sitzverhaltens und der körperlichen Aktivität am Arbeitsplatz und in der Freizeit sowie physiologischen Veränderungen
Dynamische Arbeitsplätze führen zu einem signifikanten Anstieg des Energieverbrauchs, es zeigten sich Einschränkungen in Bezug auf Schreibgeschwindigkeit und Problemlösung bei mathematischen Fragestellungen
k. A
Umfassende, transparente Literaturrecherche, keine Aussagen zu Studiendesign und zur Qualität der Primärstudien, Informationen zu Energieverbrauch und Auswirkungen der dynamischen Arbeitsplätze auf Einschränkungen der Arbeitsleistung
Laufbandschreibtische zeigen gegenüber Sitz-Steh-Arbeitsplätzen einen stärkeren Einfluss auf physiologische Parameter, wie z. B. postprandiale Glukose, HDL Cholesterin und Körpermaße, vereinzelt werden Einschränkungen der Arbeitsqualität, z. B. Nutzen der Computertastatur, beschrieben, keine konsistenten Ergebnisse in Bezug auf die Wirkung auf psychologische Veränderungen. Reine Steharbeitsplätze führen zu muskuloskeletalen Beschwerden
k. A.
Umfassende, transparente Literaturrecherche, die Bedeutung des höhenverstellbaren Schreibtischs wird im Vergleich zum Laufbandschreibtisch in Bezug auf viele unterschiedliche physiologische und psychologische Parameter betrachtet. Qualitätsbewertung der Einzelstudien fließt in das Gesamtergebnis ein
Veränderungen der Arbeitsumgebung führen zu positiven Veränderungen in Bezug auf Sitzverhalten, Energieverbrauch und gesundheitlichen Parametern (Gewicht, Lipide), Steharbeitsplätze können zu Muskel-Skelett-Beschwerden, Laufbandschreibtischen zu Einschränkungen bei der Computertätigkeit (nicht konsistentes Ergebnis) führen. Es werden keine akuten Effekte auf die kognitive Leistungsfähigkeit gezeigt
Arbeitsumgebung:
Vier Primärstudien des Reviews machen quantitative Aussagen, min.: keine Veränderung, max.: −143 min/Tag
Umfassende, transparente Literaturrecherche. Es werden auch Studien einbezogen, die Kinder und Jugendliche und nicht mehr erwerbstätige Personen mit höherem Alter betrachten (hier dargestellte Ergebnisse beziehen sich auf Erwachsene am Arbeitsplatz). Studienqualität wird bewertet und geht in die Ergebnisdarstellung ein
Dynamische Arbeitsplätze können Sitzzeiten reduzieren, Wirkung auf gesundheitliche Parameter z. Zt. noch nicht schlüssig, positive Veränderungen vorrangig für Körperumfang und psychisches Wohlbefinden beschrieben, z. T adverse Effekte, d. h muskuloskeletale Beschwerden, beschrieben bei Nutzung von Laufbandschreibtischen oder einem Ergometer am Schreibtisch
Arbeitsumgebung:
−77 min/8 h Arbeitstag
(KI −120 bis −35)
(Basis: 8/38 Studien)
Transparente, umfassende Literaturrecherche, Fokus nur auf Interventionen, die Arbeitsumgebung adressieren, neben Feldstudien auch Laborstudien eingeschlossen, Betrachtung vieler Gesundheitsparameter und arbeitsbezogener Parameter („work performance“), Qualitätsbewertung der Primärstudien wird in die differenziert beschriebenen Ergebnisse und Schlussfolgerungen einbezogen
Sitz-Steh-Arbeitsplätze und dynamische Arbeitsplätze können zur Reduktion von Sitzzeiten beitragen, die Unterbrechung von 1 h Sitzzeit/8 h Arbeitstag scheint sich günstig auf die untersuchten Zielgrößen auszuwirken. Dynamische Arbeitsplätze können zu Einschränkungen in der Arbeitsleistung führen und sind in Bezug auf Arbeitssicherheit wenig untersucht
k. A.
Umfassende Literaturrecherche, Literaturauswahl nicht nachvollziehbar. Es werden neben Feldstudien auch Laborstudien betrachtet. Qualität der Studien wird nicht bewertet
Weder Stehen noch Sitzen auf dem Sitzball verändern wesentlich den Energieverbrauch gegenüber traditionellen Sitzarbeitsplätzen, Laufband- und Ergometer am Schreibtisch können den Energieverbrauch steigern mit den entsprechenden physiologischen Konsequenzen, sie können jedoch Tätigkeiten, die feinmotorische Fähigkeiten verlangen (z. B. Arbeiten mit der Computermaus) einschränken
k. A.
Nur PubMed-Recherche, Literaturauswahl nicht nachvollziehbar. Es werden neben Feldstudien auch Laborstudien betrachtet. Qualität der Studien wird nicht bewertet
Interventionen beinhalten primär den Fokus körperliche Aktivität zu steigern und sekundär auch Sitzzeiten zu reduzieren. Bis auf eine Studie wurden alle anderen als qualitativ schlecht eingeschätzt. Effekte in Bezug auf die Reduktion von Sitzzeiten waren gering
k. A.
Transparente, umfassende Literaturrecherche, nur 6 Studien wurden einbezogen, Qualitätsbewertung in Zusammenfassung einbezogen, Review zeigt, dass zu diesem Zeitpunkt Interventionen noch nicht explizit Sitzverhalten, sondern allgemein körperliche Aktivität angesprochen haben
KI 95 % Konfidenzintervall
aEs wurden quantitative Aussagen in der Form übernommen, wie sie in den Reviews angegeben wurden, entweder als zusammengefasster Wert (Metaanalyse) oder als Minimal- und Maximalwerte, k. A. im Review wurde eine mögliche Sitzzeitreduktion nicht quantitativ angegeben
Diskussion und Schlussfolgerungen
Ziel der hier zusammengefassten Erkenntnisse war es, basierend auf den vorliegenden systematischen Reviews einen Überblick zur Wirksamkeit der Interventionen, die zur Veränderung des Sitzverhaltens anregen wollen, zu geben. Die Abgrenzung der Interventionen, die eine Reduktion des Sitzens anstreben, von Interventionen, die am Arbeitsplatz zu mehr Bewegung anregen wollen und damit indirekt auch Sitzzeiten verändern, ist schwierig und möglicherweise nicht ganz trennscharf. Einige der vorliegenden Reviews schließen auch Primärstudien mit ein, die das Bewegungsverhalten betrachten. Mit der Entscheidung, in diesem Review der Reviews vorrangig Interventionen, die das Sitzverhalten adressieren, zu betrachten wurde jedoch dem Punkt Rechnung getragen, dass fehlende Bewegung und langes Sitzen zwei voneinander unabhängige Faktoren sind und daher auch unterschiedliche Interventionsstrategien erfordern.
Nach aktueller Studienlage können viele unterschiedliche Strategien genutzt werden, um am Arbeitsplatz zu Sitzveränderungen bzw. -unterbrechungen, d. h. zu einer Veränderung des Sitzverhaltens anzuregen. Verbunden mit Veränderungen des Sitzverhaltens können Veränderungen gesundheitlicher Parameter gezeigt werden.
Anzeige
Sitz-Steh-Arbeitsplätze (höhenverstellbare Schreibtische) sind grundsätzlich sinnvoll, da sie zur Reduktion von Sitzzeiten beitragen können. Die Bereitstellung eines höhenverstellbaren Schreibtischs bedeutet jedoch nicht notwendigerweise, dass dieser auch tatsächlich genutzt wird [35]. Der Einfluss ihres Nutzens in Bezug auf die Energiebilanz ist gering [5, 32]. Ein Ersatz von Sitzzeiten durch Stehzeiten sollte nicht das primäre Interventionsziel sein, da auch Stehen, je nach Dauer gesundheitliche Auswirkungen haben kann [27, 30]. Dynamische Arbeitsplätze können zwar deutlich physiologische Parameter verbessern, sind jedoch in Bezug auf die Qualität der Arbeitsergebnisse und in Bezug auf Sicherheitsfragen und ihren Nutzen bei unterschiedlichem Trainingsniveau der Anwender noch unzureichend untersucht.
Beratungsangebote, die neben der Information über gesundheitliche Auswirkungen konkrete Vorschläge zur Veränderung des Sitz- und Bewegungsverhaltens machen, sind unterstützt durch organisationale Maßnahmen auch wirkungsvoll. Diese Interventionen können neben der Anschaffung eines höhenverstellbaren Schreibtischs eine weniger kostenintensive Möglichkeit der Intervention sein.
Qualitative Studien geben Aufschluss über personenbezogene und auch arbeitsbezogene Barrieren, die eine Umsetzung bzw. den Erfolg der Interventionen beeinflussen können [14]. Personenbezogene Faktoren sind u. a. das Wissen über die gesundheitliche Wirkung langen Sitzens und die persönliche Motivation bzw. Bereitschaft zu einer Veränderung von (Sitz‑)Gewohnheiten [36]. Arbeitsbezogene Faktoren sind zum einen die Arbeit an sich, z. B. Computertätigkeit, und die Arbeitsmenge bzw. der Zeitdruck, der nur eingeschränkt (Bewegungs‑)Pausen erlaubt. Weiterhin spielen Normen und Werte, die auch bisher nicht übliches Verhalten am Arbeitsplatz, wie z. B. ein Arbeitstreffen im Stehen, akzeptieren und die prinzipielle Bereitschaft des Managements, Bewegungspausen in den Arbeitsalltag zu integrieren, eine Rolle [4, 16].
Es ist deswegen sinnvoll, am konkreten Arbeitsplatz Informationen, sowohl in Bezug auf persönliche als auch arbeitsbezogene Ursachen, zu sammeln, aufgrund derer Beschäftigte in langen Sitzphasen ohne Unterbrechungen arbeiten, um geeignete Ansatzpunkte für Interventionen zu finden.
Forschungsbedarf
Trotz der zahlreichen Primärstudien bleiben viele Fragen offen. Forschungsbedarf besteht bzgl. Interventionsstudien mit hoher Qualität (d. h. randomisierten kontrollierten Studien) mit Beobachtungszeiten über mehrere Monate und mehreren Messzeitpunkten zur Überprüfung der Nachhaltigkeit. Nicht immer wird Sitzverhalten objektiv gemessen. (z. B. mit der Accelerometrie). Die Primärstudien/systematischen Reviews geben zurzeit noch unzureichend Aufschluss darüber, inwieweit eine durch die Intervention erreichte Veränderung des Sitz- und Bewegungsverhaltens auch mit der Veränderung physiologischer Parameter, z. B. dem BMI oder dem Blutdruck oder auch Konzentrations- und Arbeitsfähigkeit, verbunden ist. Erst dann können Aussagen getroffen werden, welche Maßnahmen in Bezug auf den gesundheitlichen Benefit am aussichtsreichsten sind. Dazu gehört auch, mehr Wissen in Bezug auf die den Interventionen zugrunde liegende theoretischen Modelle und die daraus resultierenden Wirkmechanismen zu generieren. Die meisten Interventionen beziehen sich auf den Büroarbeitsplatz; andere Berufsgruppen mit sitzender Tätigkeit werden selten betrachtet.
Multikomponenten-Interventionen werden in der Regel mit einer Kontrollgruppe ohne Intervention verglichen, und so bleibt unklar, welche Elemente der Intervention (z. B. höhenverstellbarer Schreibtisch vs. Edukation, Bedeutung von Feedback) am wirkungsvollsten sind. Weiterhin fehlen noch Informationen zur Wirkung der Interventionen in unterschiedlichen Altersgruppen bzw. bei Personen mit chronischen Erkrankungen.
Ausblick auf Erkenntnisse aus aktuellen Studien
Nach Publikation des letzten systematischen Reviews im Dezember 2016 [9] wurden weitere Primärstudien veröffentlicht, die unterschiedlich gestaltete Interventionen beschreiben und ihre Wirksamkeit, z. T. auch mit längerem Follow-up betrachten. Sie werden in einem systematischen Review zusammengefasst (Kreis et al., eingereicht; [21]). Bezüglich einer (mit objektiven Methoden erhobenen) Reduktion von Sitzzeiten liefern diese Studien weitere moderate Evidenz für die Wirksamkeit von individuumsbezogenen Interventionen, Multikomponenten-Interventionen und höhenverstellbaren Schreibtischen.
Fazit für die Praxis
Es können unterschiedliche Strategien genutzt werden, um am Arbeitsplatz zu einer Veränderung des Sitzverhaltens anzuregen:
Sitz-Steh-Arbeitsplätze sind grundsätzlich sinnvoll, da sie zur Reduktion von Sitzzeiten beitragen können. Ihr Nutzen in Bezug auf die Energiebilanz ist gering. Ein Ersatz von Sitzzeiten durch Stehzeiten sollte nicht das primäre Interventionsziel sein, da auch Stehen, je nach Dauer, gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Dynamische Arbeitsplätze können physiologische Parameter verbessern, sind jedoch in Bezug auf die Qualität der Arbeitsergebnisse und Sicherheitsfragen sowie ihren Nutzen bei unterschiedlichem Trainingsniveau der Anwender noch unzureichend untersucht.
Auch Beratungsangebote, die neben der Information über gesundheitliche Auswirkungen konkrete Vorschläge zur Veränderung des Sitz- und Bewegungsverhaltens machen, sind unterstützt durch organisationale Maßnahmen wirkungsvoll.
Es ist sinnvoll, am konkreten Arbeitsplatz Informationen zu persönlichen und arbeitsbezogenen Gründen für lange ununterbrochene Sitzzeiten zu erfragen, um geeignete Ansatzpunkte für Interventionen zu finden.
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt
E.-M. Backé, L. Kreis und U. Latza geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Unter „tropischen Geschlechtskrankheiten“ werden die Infektionen Ulcus molle, Lymphogranuloma venereum und Granuloma inguinale zusammengefasst. Die 3 Erkrankungen gehen primär mit Ulzera einher. Ihr Vorliegen stellt daher ein erhöhtes Risiko für die Übertragung von HIV und anderen STI dar.
Die Datenlage zur Wirksamkeit von Verbänden oder topischen Mitteln zur Prävention von Druckgeschwüren sei schlecht, so die Verfasser einer aktuellen Cochrane-Studie. Letztlich bleibe es unsicher, ob solche Maßnahmen den Betroffenen nutzen oder schaden.
Die Milch machts – sie bietet Frauen nach Daten einer großen Ernährungsanalyse den besten Darmkrebsschutz aller Lebensmittel, was am hohen Kalziumgehalt liegen dürfte. Am anderen Ende des Spektrums steht der Alkoholkonsum: Das Glas Wein am Abend ist eher ungünstig.
Zum Thema Koronare Herzkrankheit gab es 2024 wichtige neue Studien. Beleuchtet wurden darin unter anderem der Stellenwert von Betablockern nach Herzinfarkt, neue Optionen für eine Lipidsenkung sowie die Therapie bei infarktbedingtem kardiogenem Schock.
Am 15. Januar geht die „ePA für alle“ zunächst in den Modellregionen an den Start. Doch schon bald soll sie in allen Praxen zum Einsatz kommen. Was ist jetzt zu tun? Was müssen Sie wissen? Wir geben in einem FAQ Antworten auf 21 Fragen.
In diesem CME-Kurs können Sie Ihr Wissen zur EKG-Befundung anhand von zwölf Video-Tutorials auffrischen und 10 CME-Punkte sammeln. Praxisnah, relevant und mit vielen Tipps & Tricks vom Profi.