Die chronische Nierenerkrankung („chronic kidney disease“ [CKD]) betrifft mit stetiger Zunahme etwa 10–15 % der deutschen Bevölkerung. Es wird davon ausgegangen, dass die CKD im Jahr 2040 weltweit die fünfthäufigste Todesursache sein wird. Sie ist mit einem hohen Mortalitätsrisiko, Morbidität insbesondere im Herz-Kreislauf-System sowie hohen Gesundheitskosten verbunden. Therapeutische Strategien zur Behandlung der CKD sollten eine umfassende Änderung des Lebensstils beinhalten, einschließlich Gewichtsnormalisierung, eiweißreduzierter und salzarmer Kost, regelmäßiger Bewegung und Vermeidung von Nikotin. Die pharmakologische Therapie sowohl bei diabetesbedingter als auch bei nichtdiabetischer CKD umfasst die Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), den Einsatz von Natrium-Glukose-Kotransporter-2(SGLT-2)-Inhibitoren und Strategien zur Kontrolle anderer Risikofaktoren wie Proteinurie, Hyperglykämie und Dyslipidämie. Unter den verschiedenen Maßnahmen zur Verlangsamung des Fortschreitens einer chronischen Nierenerkrankung haben die Blutdruckkontrolle und insbesondere RAAS-Blocker die größte Aufmerksamkeit erhalten. Eine weitere therapeutische Option ist die Aldosteronhemmung, sei es über klassische Aldosteronantagonisten oder durch die neuen Mineralokortikoidrezeptorantagonisten. Der Verzicht auf nephrotoxische Mittel wie nichtsteroidale Nichtsteroidale Antiphlogistika erscheint selbsterklärend. Insgesamt sind angesichts des oft asymptomatischen Verlaufs der CKD insbesondere in frühen Phasen eine Patientenaufklärung und Stärkung der Autonomie sowie eine Behandlung in einem multidisziplinären Team unerlässlich, um die Flut von Patienten mit fortgeschrittener Nierenschädigung einzudämmen.