Hintergrund
Chronischer Alkoholkonsum ist für über 200 Erkrankungen verantwortlich. Bisher waren die Grenzwerte des risikoarmen Bereichs für Alkohol mit 24 g pro Tag für den Mann und die Hälfte für die Frau angegeben. Jüngere epidemiologische Untersuchungen haben dies infrage gestellt und zum Fazit geführt, dass jedweder Alkoholkonsum gesundheitsschädlich ist.
Ziel
Ziel dieser Übersicht ist, den Umgang mit Alkohol neu zu bewerten.
Datenlage
Es besteht eine lineare Beziehung zwischen der Menge konsumierten Alkohols und dem Mortalitätsrisiko. Eine risikofreie Alkoholmenge gibt es nicht. Das Gesundheitsrisiko variiert allerdings nicht nur mit der Menge konsumierten Alkohols, sondern auch mit dem Zielorgan sowie mit individuellen genetischen und nichtgenetischen Faktoren wie Rauchen, Einnahme von Medikamenten, Exposition gegenüber toxischen Umweltgiften und Vorliegen einer sich durch Alkohol verschlechternden Grunderkrankung. Zu den Hochrisikogruppen gehören Kinder und Jugendliche, alte Menschen und Frauen. Erkrankungen, die bereits bei Einnahme kleiner Mengen Alkohol auftreten oder sich verschlechtern können, sind der arterielle Hypertonus, Herzrhythmusstörungen (Extrasystolen, Vorhofflimmern), einige Lebererkrankungen (nichtalkoholische Fettlebererkrankung, Hepatitis C, Porphyrie) sowie das Mammakarzinom. Für diese Erkrankungen gibt es keine Schwellendosis und somit auch keine Grenzwerte. Alkohol bildet neben seiner brustkrebsfördernden Eigenschaft auch einen Risikofaktor für andere Krebserkrankungen (Mundhöhle, Pharynx, Larynx, Ösophagus, Leber und Dickdarm). In der Schwangerschaft ist Alkohol komplett verboten.
Schlussfolgerung
Eine risikofreie Alkoholdosis gibt es nicht.