Erschienen in:
09.03.2022 | Aspiration | Leitthema
Synoviaveränderungen bei Infektion
Native septische Arthritis und Gelenkinfektion nach Kreuzbandrekonstruktion
verfasst von:
Dr. med. Nora Renz, Andrej Trampuz
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die septische Arthritis ist eine infektiöse Synovialentzündung, welche durch Mikroorganismen (Bakterien, selten Pilze oder Mykobakterien) verursacht wird. Sie entsteht meistens durch hämatogene Streuung von einem entfernten Infektfokus und manifestiert sich mit akuter Klinik. In der Mehrheit der Fälle liegt eine Monoarthritis von großen, lasttragenden Gelenken vor. Das Erregerspektrum hängt von Komorbiditäten und spezifischen Expositionen ab und umfasst Staphylokokken, Streptokokken, gramnegative Bakterien sowie selten Pilze, Gonokokken, Coxiella burnetii, Brucellen oder Mykobakterien.
Diagnostik
Goldstandard zur Diagnosestellung der septischen Arthritis ist die Gelenkaspiration mit nachfolgender mikrobiologischer, zytologischer und mikroskopischer Untersuchung der Synovialflüssigkeit. Zur weiteren Abklärung einer zugrundeliegenden systemischen Infektion sollten Blutkulturen abgenommen werden. Intraoperativ ist zudem die Asservation von Gewebeproben und – falls vorhanden – das Einschicken des Transplantats/Implantats zur mikrobiologischen Analyse empfohlen. Aufgrund des arthroskopischen und radiologischen Befunds wird eine Stadieneinteilung nach Stutz und Gächter angewendet.
Therapie
Schlüssel zum Erfolg ist die Kombination einer adäquaten chirurgischen sowie antibiotischen Therapie, welche eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Mikrobiologen, Infektiologen, Rheumatologen und Orthopäden erfordert. Ziel ist eine rasche mechanische Entlastung des Gelenks mittels Arthroskopie oder Arthrotomie, um eine Knorpeldestruktion und somit Folgeschäden zu vermeiden.