Erschienen in:
21.12.2020 | Arthrosen | Leitthema
Der Oberflächenteilersatz an der Hüfte – eine kritische Analyse
verfasst von:
Dr. med. Nils Wirries, PD Dr. med. Stefan Budde
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Umschriebene Knorpelläsionen oder osteochondrale Defektareale des Hüftgelenks betreffen häufig junge Patienten mit einem aktiven Berufs- und Privatleben. Die Ursachen für diese Defektzonen sind vielseitig, bestimmen jedoch in einem relevanten Ausmaß die therapeutischen Optionen.
Therapeutische Optionen
Neben der Domäne der gelenkerhaltenden, implantatfreien Hüftchirurgie stellen sog. Miniprothesen oder Teilimplantate eine weitere Behandlungsstrategie vor dem Einsatz einer Totalendoprothese (TEP) dar. Im Folgenden werden hierzu der metallische Gelenkflächenteilersatz (z. B. HemiCAP®, Arthrosurface, Franklin, MA, USA) vorgestellt und Ergebnisse aus der Literatur aufgeführt. Das beschriebene Verfahren wird dabei, insbesondere in Deutschland, nicht flächendeckend angeboten und durchgeführt, da die meisten Indikationen deckungsgleich mit denen zur Implantation einer TEP sind, welches als Routineverfahren etabliert ist. Folglich basieren die Ergebnisse aus der Literatur auf Fallserien, die der Aussagekraft der Studien und Registerdaten für die TEP nachstehen und die dementsprechend kritischer hinterfragt werden müssen. Vom Oberflächenteilersatz ist dabei der vollständige Oberflächenersatz („hip resurfacing“, z. B. Birmingham-Hip-Replacement, BHR, Smith and Nephew, Memphis, TN, USA) abzugrenzen, der einerseits angesichts der femoralseitigen Oberflächenrekonstruktion zwar Parallelen aufweist, bei dem es sich andererseits durch den obligaten Ersatz der azetabulären Gelenkseite jedoch definitionsgemäß bereits um einen totalen Gelenkersatz handelt, der somit allenfalls eine Zwischenrolle zwischen einer schaftverankerten TEP und einem Teilersatz einnehmen kann.