20.12.2016 | Arthroskopie | Leitthema
Kapselduplikatur nach Hughston
verfasst von:
Prof. Dr. med. Jürgen Höher, Dr. med. Christoph Offerhaus, Dr. med. Ralf Akoto
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Das hintere Schrägband („posterior oblique ligament“, POL) als Hauptstruktur der posteromedialen Gelenkecke des Kniegelenks spielt eine wichtige Rolle bei der anteromedialen Rotationsinstabilität. Diese tritt oft in Verbindung mit akuten und chronischen Verletzungen des vorderen Kreuzbands (VKB) auf. Von Hughston wurde 1973 eine Operationstechnik für die Versorgung akuter und chronischer Verletzungen der posteromedialen Strukturen etabliert. Die Kapselduplikatur nach Hughston beinhaltet die Wiederherstellung der Funktion des POL mittels Durchflechtung mit Fadenmaterial, ggf. unter Verwendung von Fadenankern im Knochen. Zusätzlich wird, falls erforderlich, die Semimembranosussehne am proximalen Tibiaplateau nach ventral transponiert und schließlich die ausgelockerte dorsomediale Kapsel unter das oberflächliche Innenband im Sinne einer Kapseldoppelung gesteppt. Die Kapselduplikatur erscheint als eine nützliche Alternative bei mäßiggradigen posteromedialen Instabilitäten mit dem Vorteil, dass keine Sehnenentnahme im Bereich der medial stabilisierenden Hamstringsehnen oder der gesunden Gegenseite notwendig ist.