Erschienen in:
13.11.2017 | Arthroskopie | Übersicht
Arthroskopisch assistierte Frakturversorgung am Ellenbogen
verfasst von:
Dr. Michael Hackl, Lars Peter Müller, Kilian Wegmann
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 1/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die arthroskopisch assistierte Osteosynthese von ausgewählten Frakturen des Ellenbogengelenks stellt eine potentielle Alternative zum offenen Vorgehen dar. Die Arthroskopie bietet die Vorteile einer minimal-invasiven Operation mit geringerer Zugangsmorbidität bei gleichzeitig detaillierterer Beurteilbarkeit der Frakturreposition und der bestehenden Begleitpathologien. Dislozierte Two-part-Frakturen ohne Trümmerzone eignen sich für eine arthroskopisch gestützte Versorgung. Hierzu zählen Mason-2-Frakturen des Radiuskopfes, transverse Koronoidfrakturen und koronare Abscherfrakturen des distalen Humerus Typ 1/2 A nach Dubberley. Nach temporärer Reposition mit Kirschner-Drähten erfolgt die definitive Osteosynthese mit kopflosen und kanülierten Kompressionsschrauben. Koronoidspitzenfrakturen können alternativ indirekt durch Anschlingen der am Fragment anhaftenden ventralen Kapsel in Form einer Suture-lasso-Technik versorgt werden. Relevante Begleitverletzungen müssen im Rahmen einer systematischen diagnostischen Arthroskopie erfasst und sollten, sofern nötig, mitversorgt werden. Die bisher publizierten Fallserien und Einzelfallberichte zur arthroskopisch gestützten Frakturversorgung am Ellenbogen schildern vielversprechende Ergebnisse, die verfügbaren klinischen Daten sind jedoch noch begrenzt.