Erschienen in:
01.10.2011 | Operative Techniken
Arthroskopische Auffüllung von fehlplatzierten und erweiterten Bohrkanälen mit Beckenkammspongiosa bei Rezidivinstabilität nach Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes
verfasst von:
PD Dr. T. Zantop, PD Dr. W. Petersen
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Operationsziel
Anlagerung von Beckenkammspongiosa im tibialen oder femoralen Tunnel bei Tunnelweitung zur Vorbereitung einer erneuten Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes (VKB).
Indikationen
Subjektive und objektive Instabilität oder Bewegungseinschränkungen nach Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes mit tibialer oder femoraler Fehlplatzierung der Knochentunnel oder Tunnelweitung.
Kontraindikationen
Offene Wachstumsfugen, ausgeprägte Gonarthrose.
Operationstechnik
Arthroskopische Resektion des insuffizienten Kreuzbandtransplantats und Implantatentfernung. Anfrischen der ossären Sklerosezone im Tunnel und Entnahme von kortikospongiösen Zylindern sowie Spongiosa am Beckenkamm. Auffüllen der erweiterten oder fehlplatzierten Tunnel mit den gewonnenen Knochentransplantaten. Ggf. Anlagerung von keramischem Knochenersatzstoff.
Weiterbehandlung
Schmerzadaptierte Vollbelastung. Vermeiden von Risikosportarten mit schnellen Drehbewegungen bis zur erneuten Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes. CT-Diagnostik zur Überprüfung der Einheilung der Knochentransplantate nach 3–6 Monaten.
Ergebnisse
Insgesamt wurden bei 42 Patienten mit Rezidivinstabilität (14 männlich, 28 weiblich, Alter 18–37 Jahre) nach Ersatz des vorderen Kreuzbandes und fehlplatziertem oder erweitertem Knochentunnel eine arthroskopische Auffüllung der Knochendefekte durchgeführt. Bei allen Patienten lag eine Fehlplatzierung der Bohrkanäle vor. Bei 38 Patienten bestand zusätzlich eine Tunnelweitung. In 39 Fällen war eine tibiale Knochenauffüllung erforderlich; in 12 Fällen wurde der femorale Kanal aufgefüllt. Hämatome oder Infektionen traten nicht auf. Bei CT-Untersuchungen war bei allen Patienten eine komplette Füllung der vorher erweiterten oder fehlplatzierten Tunnel nachweisbar.