Erschienen in:
06.09.2019 | Operative Techniken
Arthroskopische Refixation tibialer knöcherner Avulsionsverletzungen des hinteren Kreuzbands mit Faden-Button-Konstrukt
verfasst von:
Dr. Philipp Forkel, Andreas B. Imhoff, Andrea Achtnich, Lukas Willinger
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 3/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung der posterioren Kniestabilität nach tibialer knöcherner Avulsion des hinteren Kreuzbands (HKB) in arthroskopischer Technik mit Faden-Button-Konstrukt.
Indikationen
Solide dislozierte monofragmentäre tibiale HKB-Avulsionen.
Kontraindikationen
Mehrfragmentäre und chronische Fraktursituation, chronische posteriore Instabilität, fortgeschrittene Gonarthrose, hochgradige Weichteilverletzung, Infektion.
Operationstechnik
Rückenlage, Standardarthroskopieportale, posteromediales und -laterales Portal, transseptaler Zugang zum tibialen Ansatz des HKB, Reposition des Avulsionsfragments über HKB-Zielgerät, 2‑fache Bohrung durch den Tibiakopf und das Frakturfragment mit kanüliertem 2,4-mm-Bohrer über HKB-Zielgerät, Einführen eines SutureLasso™ durch den Tibiakopf und das Fragment, Einziehen eines FiberTape™ und Dog Bone, Verknoten des FiberTape über dem anterioren tibialen Dog-Bone-Plättchen.
Weiterbehandlung
Kniestreckschiene mit posteriorem tibialen Support für 6 Wochen, 20 kg Teilbelastung und limitierte Flexion bis 90°, Physiotherapie in Bauchlage ab dem 1. postoperativen Tag, Übergang zur Vollbelastung nach radiologischer und klinischer Kontrolle 6 Wochen postoperativ.
Ergebnisse
Seit 2016 wurden 8 tibiale Avulsionsverletzungen des HKB operativ versorgt. Bei 6 Patienten erfolgte eine Fixation in Fadenankertechnik mit einer modifizierten SutureBridge™ aufgrund einer sehr kleinen oder mehrfragmentären Avulsion. Bei 2 Patienten konnte die hier beschriebene arthroskopische Faden-Button-Technik komplikationslos angewandt werden. Voraussetzung war eine solide monofragmentäre Fraktur. Komplikationen traten nicht auf. Generell macht die arthroskopische Technik eine offene posteriore Präparation unnötig. Sie bietet gering bessere objektive und postoperative Werte bei einer leicht erhöhten Arthrofibroserate verglichen mit offenen Operationstechniken.