Erschienen in:
04.12.2019 | Arzneimittelallergien und Intoleranzreaktionen | Mini-Review
Medikamenteninduzierte Anaphylaxie: Auslöser, Mechanismen und Diagnose
verfasst von:
Prof. Dr. Margitta Worm, Theresa Hanschmann-Mohn, Kathrin Scherer Hofmeier, Victòria Cardona, Paul Turner, Sabine Dölle-Bierke
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Medikamente sind eine der Hauptursachen der Anaphylaxie. So wurden von 2.346 Fällen mit arzneimittelinduzierter Anaphylaxie, die bis März 2019 im Anaphylaxie-Register gemeldet wurden, 902 durch nicht steroidale Antiphlogistika („non-steroidal antiinflammatory drug“, NSAID) und 721 durch Antibiotika ausgelöst. Eine medikamenteninduzierte Anaphylaxie kann durch Immunglobulin(Ig)E-abhängige und IgE-unabhängige Mechanismen verursacht werden. Kürzlich wurde MRG-PX2 als Rezeptor für nicht IgE-abhängige Mechanismen identifiziert. Arzneimittelinduzierte Anaphylaxien führen häufiger zu tödlichen Reaktionen und sind häufiger mit kardiovaskulären Symptomen gekennzeichnet. Auch therapierefraktäre Anaphylaxien werden häufiger durch Medikamente ausgelöst. Die Diagnostik einer medikamenteninduzierten Anaphylaxie sollte aktuelle nationale und internationale Leitlinien einschließlich Provokationstestungen beinhalten, um zukünftige Reaktionen zu vermeiden.