Erschienen in:
16.12.2016 | Arzneimittelallergien und Intoleranzreaktionen | Leitthema
Auslöser von Arzneiexanthemen: Absetzen, durchbehandeln oder desensibilisieren?
verfasst von:
M. Absmaier, Prof. Dr. T. Biedermann, Prof. Dr. K. Brockow
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Arzneimittelüberempfindlichkeitsreaktionen betreffen über 7% der Bevölkerung und sind ein Problem für Patienten und Ärzte. Viele solcher Reaktionen treten in Form von Arzneimittelexanthemen auf. Klinische Manifestationen von Arzneimittelexanthemen sind sehr variabel und reichen von einem lokalisierten fixen Arzneimittelexanthem zu lebensbedrohlichen schweren bullösen oder systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen. Entsprechend dem hier vorgeschlagenen Algorithmus sollte bei Verdacht auf ein Arzneimittelexanthem zunächst eine Kausalitätsprüfung erfolgen. Wenn sowohl der zeitliche Ablauf als auch die klinische Manifestation für ein Arzneimittelexanthem sprechen, ist das auslösende Arzneimittel zu meiden. Nur bei dringender Therapieindikation, fehlenden alternativen Arzneimitteln und nach sorgfältiger, individueller Risiko-Nutzen-Analyse sollte eine Durchbehandlung oder eine Toleranzinduktion durch „Desensibilisierung“ erwogen werden.