Erschienen in:
19.09.2017 | Leitthema
Arzneimittelfälschungen
Maßnahmen der Gesetzgeber in der Europäischen Union und in Deutschland
verfasst von:
Prof. Burkhard Sträter
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Arzneimittelfälschungen sind variantenreich und von hoher krimineller Energie getrieben. Die Risiken für die Gesundheit der betroffenen – nicht selten sehr schwer kranken – Patienten sind hoch. Das Problem in Europa ist erkannt. Die Europäische Union hat gesetzliche Vorgaben geschaffen, die das System der Herstellung, der Distribution und ihrer Dokumentation sowie der Arzneimittelzulassungen deutlich verbessern und verschärfen. Die Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Packung über Sicherheitsmerkmale wird durch einen detaillierten delegierten Rechtsakt konkretisiert und verbindlich gemacht. Die Implementierung ist auf dem Weg. Eine öffentlich zugängliche Datenbank zur „good manufacturing and distribution practice“ (GMDP) soll die Kontrolle durch Behörden aber auch durch die Verkehrskreise optimieren. Der Absatz von Arzneimitteln im Fernabsatz durch Versandapotheken wird verschärft und vereinheitlicht (harmonisiert). Europaweit einheitliche Logos sollen für den Verbraucher die Unterscheidung zwischen legaler und illegaler Quelle erleichtern. Die Umsetzung läuft europaweit auf hohen Touren. Die Europäische Kommission wird den Erfolg der Maßnahmen in einem Bericht dokumentieren.