Zusammenfassung
Eine Arzneimittelinteraktion meint eine Veränderung der Wirkung eines Medikaments (Verstärkung oder Abschwächung) durch die Kombination mit einem anderen Arzneimittel. Zur Abschätzung möglicher Interaktionen sind pharmakodynamische und -kinetische Eigenschaften der kombinierten Medikamente zu berücksichtigen, aber auch Patientenmerkmale wie Alter, Metabolisierer-Typ und Komorbiditäten. Pharmakodynamische Eigenschaften der Medikamente ergeben sich aus den Zielstrukturen, über die Arzneimittel wirken, die pharmakokinetischen Eigenschaften v. a. aus den die Arzneimittel verstoffwechselnden Enzymen. Die meisten Psychopharmaka werden durch Isoenzyme der Familie der Cytochrom-P450-Enzyme in der Leber verstoffwechselt. Medikamente, Hormone, aber auch bspw. Nikotin, Alkohol, Grapefruitsaft können Cytochrom-P450-Enzyme in ihrer Aktivität modulieren. Um Risiken durch pharmakokinetische Wechselwirkungen rechtzeitig entgegensteuern zu können, sind Kontrollen von Wirkstoffkonzentrationen im Blut oft sinnvoll.