Erstlinien-Chemotherapie beim Mesotheliom mit Durvalumab kombinieren

In der Zweitlinientherapie des fortgeschrittenen malignen Pleuramesothelioms (MPM) haben sich Checkpoint-Inhibitoren bereits als erfolgreich erwiesen. Jetzt gibt es positive Daten auch für die Erstlinientherapie: In der DREAM-Studie wurden durch Addition des PD-L1-Inhibitors Durvalumab zum Standard Cisplatin/Pemetrexed eine hohe Ansprechrate von 65% und eine 6-Monatsrate für das progressionsfreie Überleben (PFS) von knapp 60% erreicht. In der Erstlinientherapie des MPM sind vier bis sechs Zyklen Cis- oder Carboplatin plus Pemetrexed (CP) seit vielen Jahren Standard, erinnerte Prof. Dr. Anna Nowak, University of Western Australia, Sydney, beim ASCO-Kongress in Chicago. Doch sind die Resultate mit einer 1-Jahres-Rate für das PFS von nur 12% und einem Gesamtüberleben von median nur zwölf Monaten unbefriedigend. Ein Fortschritt war die französische Phase-3-Studie MAPS, in der das Überleben durch Addition von Bevacizumab auf knapp 19 Monate verbessert werden konnte [1]. Vielversprechend könnte auch die Kombination des CP-Regimes mit Checkpoint-Inhibitoren sein, da die zytotoxische Chemotherapie zur Freisetzung von Tumorantigenen führt und immunsuppressive Zellen hemmt. Literaturdaten zufolge variiert die PD-L1-Expression beim MPM zwischen 21 und 72%; sie gilt als Prädiktor einer ungünstigen Prognose. In der Phase-II-Studie DREAM (DuRvalumab with first line chEmotherApy in Mesothelioma) wurde daher die zusätzliche Gabe des PD-L1-Inhibitors Durvalumab zum CP-Standardregime bei 54 Patienten mit fortgeschrittenem inoperablen MPM geprüft. Das Tripelregime wurde über sechs Zyklen, Durvalumab anschließend zur Erhaltung über ein weiteres Jahr verabreicht. Primärer Endpunkt war die PFS-Rate nach sechs Monaten (PFS6). Die weitere Evaluation des Tripelregimes wurde als sinnvoll erachtet, wenn die PFS6 mindestens 65% betrug. Patienten schneller rekrutiert als geplant Wie Nowak berichtete, wurden die 54 Patienten innerhalb von nur zehn Monaten, d. h. acht Monate schneller als geplant, rekrutiert, was den weiterhin hohen therapeutischen Bedarf beim MPM widerspiegelt. In der Sicherheitsphase erwies sich die Durvalumab-haltige Tripeltherapie bei den ersten sechs Patienten als verträglich; dosislimitierende Toxizitäten traten nicht auf. Das PFS bei den 31 evaluierbaren Patienten erstreckt sich über median 7,3 Monate. Die PFS6 erreichte mit 65% exakt das angestrebte Studienziel. Zwei Drittel der 31 Patienten (65%) sprachen mit einer partiellen Remission auf die Dreierkombination an; bei weiteren 23 Teilnehmern gelang eine Tumorstabilisierung. Zwei Patienten erlebten zunächst trotz der gleichzeitig verabreichten Chemotherapie einen Pseudoprogress, bevor eine partielle Remission eintrat, was Nowak als „unerwartet“ charakterisierte. Nebenwirkungen wurden bei 20 Patienten beobachtet. In drei Fällen traten immunbedingte Nebenwirkungen vom Grad 3-4 auf; fünf weitere Patienten benötigten wegen immunbedingter Ereignisse hoch dosierte Steroide oder andere Immunsuppressiva. Nowak wertete die Daten zum PFS und Ansprechen aus DREAM als ausgesprochen interessant. Sollten sie sich im weiteren Follow-up bestätigen, forderte sie die Initiierung einer randomisierten Phase-III-Studie mit diesem Regime. basierend auf: Nowak AK et al: DREAM: A phase II study of durvalumab with first line chemotherapy in mesothelioma – First results. Abstr. 8503. ASCO Annual Meeting 2018, 1.-5.6.2018, Chicago. Weitere Artikel finden Sie in unserem ASCO-Kongressdossier: Empfehlung der Redaktion ASCO 2018 Kongressdossier zum Annual Meeting der American Society of Clinical Oncology Berichte vom Annual Meeting der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2018 finden Sie in diesem Dossier. Darunter: Beim HR-positiven Mammakarzinom kann oft auf eine Chemo und beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom auf eine Nephrektomie verzichtet werden.

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