Erschienen in:
22.05.2017 | Operative Techniken
Aseptische Lockerung einer OSG-Endoprothese
Zweizeitiger Wechsel mit Knochenaugmentation ossärer Defekte und sekundärer Reimplantation
verfasst von:
Prof. Dr. A. Barg, Dr. M. Wiewiorski, Prof. Dr. Dr. V. Valderrabano
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Entfernung gelockerter Prothesenkomponenten, Knochenaugmentation ossärer Defekte und Reimplantation von definitiven Revisionsprothesenkomponenten zum Bewegungserhalt des oberen Sprunggelenks (OSG).
Indikationen
Aseptische Lockerung tibialer und/oder talarer Prothesenkomponenten mit substanziellem ossärem Defekt.
Kontraindikationen
Allgemeine chirurgische/anästhesiologische Risiken, Infektion, kritische Weichteilverhältnisse, nichtstabilisierbare Rückfussinstabilität, schwere periphere Durchblutungsstörung, schwere periphere neurologische Erkrankung mit ausgeprägten Defiziten, neuropathische Erkrankung, nichtrekonstruierbarer Defekt mit/ohne Zystenbildung auf tibialer und/oder talarer Seite, Non-Compliance, primärer endoprothetischer OSG-Ersatz mit intramedullärer Prothesenfixation, schlechte Knochenqualität, insulinpflichtiger Diabetes mellitus, hoher Nikotinkonsum, hohe Patientenerwartung, hohe sportliche Aktivität.
Operationstechnik
Darstellung der OSG-Prothese über vorhandene Narbe. Mobilisierung und Entfernung der gelockerten Prothesenkomponente. Débridement des Knochenlagers. Messung des ossären Defekts; entsprechende Entnahme des Beckenkammspanns. Autograft-Schraubenfixierung und Polyethyleninlay als Platzhalter. Schichtweiser Wundverschluss am OSG und Beckenkamm. Implantation von definitiven Revisionsprothesenkomponenten.
Weiterbehandlung
Wattegepolsterter Verband. Medikamentöse Thrombembolieprophylaxe. Mobilisation ab 1. postoperativem Tag in stabiler Orthese/Unterschenkelgips für 6 Wochen ohne Belastung, mit Sohlenkontakt. Klinische und radiologische Kontrollen 3 Monate postoperativ einschließlich Computertomographie zur Überprüfung der ossären Konsolidierung. Nach zweitem Eingriff Mobilisation ab 1. postoperativen Tag mit 15-kg-Teilbelastung in stabiler Orthese/Unterschenkelgips für 6 Wochen. Anschießend klinische und radiologische Verlaufskontrollen; schrittweiser Aufbau zur Vollbelastung.
Ergebnisse
Von Januar 2007 bis Dezember 2012 zweizeitiger Revisionseingriff bei aseptischer Lockerung der OSG-Prothese mit substanziellen periprothetischen ossären Defekten bei 5 Patienten (46,8–71,4 Jahre). Zwischen endoprothetischer Versorgung und Revision lagen 2,4–11,5 Jahre. Keine intra-/perioperativen Komplikationen. Deutliche Schmerzlinderung bei allen Patienten. Vergleichbare prä- und postoperative Werte beim OSG-Bewegungsumfang.