Auf Intensivstationen ist die Ventilator-assoziierte Pneumonie (VAP) eine der wichtigsten nosokomialen Infektionen. Die Kenntnis des typischen bakteriellen Erregerspektrums leitet die diagnostischen Schritte, wobei spezifische Wirtsfaktoren beachtet werden müssen. So erhöht das Vorliegen einer Immunsuppression die Wahrscheinlichkeit für seltene Erreger wie Viren oder Pilze. Die Empfehlungen zur Diagnostik der VAP orientieren sich primär an den klassischen mikrobiologischen Methoden wie der Gram-Färbung und der Kulturdiagnostik. Daneben nimmt die Molekulardiagnostik einen großen Stellenwert ein. Während die Polymerasekettenreaktion (PCR) für Einzelerreger – vornehmlich des viralen Spektrums – fest etabliert und im klinischen Alltag alternativlos ist, gewinnen Multiplex-PCR-Systeme zunehmend an Interesse. Diese bieten die Möglichkeit einer simultanen Detektion aller relevanten bakteriellen Erreger mit wichtigen Resistenzgenen sowie einiger Viren. Aufgrund fehlender Evidenz für eine Verbesserung klinischer Endpunkte kann die Multiplex-PCR aktuell aber noch nicht für den regelhaften Einsatz im Rahmen der VAP-Abklärung empfohlen werden. Die Diagnostik der invasiven pulmonalen Aspergillose (IPA) bei nichtneutropenen beatmeten Intensivpatient*innen weist spezielle Charakteristika auf. Während die Computergraphie (CT) des Thorax hier anders als bei neutropenen Patient*innen zumeist unspezifische Befunde liefert, ist die Bestimmung des Galactomannan(GM)-Antigens in der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit (BALF) – im Gegensatz zur Bestimmung im Serum – ein wesentlicher Baustein der Diagnostik.