Nach Befunden einer prospektiven Kohortenstudie aus Kanada wird Asthma bronchiale beim Allgemeinarzt überdiagnostiziert. Die Autoren (Aaron S, et al.; Ottawa Hospital Research Institute) hatten 701 Patienten mit Asthma-Diagnose durch den Hausarzt diagnostisch unter die Lupe genommen (Spirometrie, Symptomquantifizierung, bronchiale Provokationstests) und anschließend die Asthma-Medikamente ausgeschlichen.
Wer daraufhin keine Symptome, keine reversible Bronchokonstriktion und keine Hyperreagibilität zeigte, wurde als Fehldiagnose eingestuft. Dies war bei 37,5% der Patienten der Fall. 30% benötigten auch 12 Monate später keine Asthma-Medikamente. Bei 87% dieser Patienten wurden alternative Diagnosen gestellt.
Die hausärztlichen Asthma-Diagnosen waren zu 50% ohne Spirometrie erfolgt.