Erschienen in:
29.03.2018 | Asthma bronchiale | Leitthema
Schweres Asthma – Besonderheiten bei Kindern und Jugendlichen
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Schweres Asthma bei Kindern und Jugendlichen ist selten, aber mit hoher Morbidität und eingeschränkter Lebensqualität verbunden. Häufiger ist schwieriges Asthma, bei dem aggravierende Faktoren und Komorbiditäten dazu beitragen, dass trotz hochdosierter und meist kombinierter Therapie keine gute Asthmakontrolle erreicht wird. Bei jüngeren Kindern spielen die Eltern für den Therapieerfolg eine wesentliche Rolle; in der Adoleszenz sollten die Besonderheiten der Lebensphase, die durch Wunsch nach Unabhängigkeit, Risikoverhalten und Ablehnung erwachsener Autorität gekennzeichnet ist, berücksichtigt werden. Unterschiedliche Phänotypen bestimmen im Idealfall die individuelle Therapie. Anders als bei Erwachsenen liegt fast immer ein allergisches Asthma vor, aber auch nichtallergische Phänotypen sind beschrieben. Hinsichtlich der Prognose hat sich gezeigt, dass schweres Asthma und eine eingeschränkte Lungenfunktion im Kindesalter Risikofaktoren für die Entwicklung einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung darstellen. Daher sollten Diagnostik und Therapie sorgfältig und frühzeitig erfolgen mit dem Ziel, eine gute Asthmakontrolle, ein normales Lungenwachstum und eine altersentsprechende Entwicklung sicherzustellen. Die Therapie erfolgt gemäß Stufenschema nationaler und internationaler Leitlinien. Der Einsatz systemischer Kortikosteroide sollte in der Langzeittherapie keine Rolle spielen; für viele Patienten mit schwerem allergischem Asthma ist Omalizumab eine langfristig gut wirksame und sichere Möglichkeit der Therapie. Für andere biologische Therapien liegen für Kinder und Jugendliche kaum Daten vor. Die Besonderheiten des Kindes- und Jugendalters bedeuten, dass Studienergebnisse von Erwachsenen nicht einfach extrapoliert werden können. Nationale und internationale Netzwerke können helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und sinnvolle Studien zu initiieren.