Erschienen in:
01.04.2004 | Originalien
Asymmetrie der Kopfgelenke
Physiologische Lateralität
verfasst von:
Dr. K. Dörhage, H. Knopf, S. Graumann-Brunt, L. E. Koch
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Bei Patienten mit funktionellen Störungen im Bereich der Wirbelsäule ist vor einer Manipulation im Bereich der Kopfgelenke eine Röntgenuntersuchung in 2 Ebenen geboten, wobei sich häufig im Bereich der Halswirbelsäule Asymmetrien finden. Die Frage, ob derartige Asymmetrien nur in Röntgenbildern von „kranken Patienten“ zu finden sind oder auch bei einem gesunden Klientel, war zu klären.
Wir haben 212 Ganzwirbelsäulen-(GWS-)Röntgenaufnahmen der Kopfgelenke und Halswirbelsäule subjektiv beschwerdefreier Probanden ausgewertet. Die Variabilität der asymmetrischen Einstellungen der beteiligten Gelenkpartner war groß. Eine Symmetrie in der Stellung von Okziput, Atlas und Axis zueinander konnte nur bei 6% der Fälle gesehen werden. Eine Lateralität von Atlas und Axis nach links, bezogen auf die Schädelbasis, wurde auffällig häufig gefunden. Findet sich eine klinische Symptomatik zusammen mit einer funktionellen Störung der Kopfgelenke, ist diese radiologisch-anatomische Asymmetrie zur Planung der adäquaten manuellen Therapie wegweisend.
Bei der weiteren statistischen Auswertung der Einzelmessungen und Korrelationen wurde eine hohe Signifikanz eines Foramen arcuale mit einer Atlasbogenschlussstörung gefunden. Wird ein Foramen arcuale beobachtet, findet sich signifikant häufig eine symmetrische Atlaseinstellung.