Erschienen in:
10.06.2022 | Atopische Dermatitis | Leitthema
Pruritus bei atopischer Dermatitis – vergleichende Bewertung neuer Therapieansätze
verfasst von:
Dr. med. Svenja Müller, Felix Witte, Sonja Ständer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2022
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Zusammenfassung
Chronischer Pruritus (Dauer ≥ 6 Wochen) betrifft ca. 91 % der Patienten mit atopischer Dermatitis (AD). Neben reinem Jucken werden häufig Begleitsensationen wie Schmerzen, Brennen, Stechen und Hitzegefühl berichtet. Der Leidensdruck betroffener Patienten ist dadurch hoch; Schlaf und Lebensqualität können stark beeinträchtigt sein. Im Fokus der Behandlung der AD steht daher auch die suffiziente Kontrolle des Pruritus. Neben einer intensiven rückfettenden Basispflege können topisch Kortikosteroide und Calcineurininhibitoren angewendet werden. Bei ausgeprägtem Hautbefund kann Phototherapie zur Abheilung von Ekzemen und Linderung des atopischen Pruritus beitragen. Im Hinblick auf Systemtherapien stehen mehrere zugelassene Biologika (Dupilumab, Tralokinumab) und Januskinase-Inhibitoren (Baricitinib, Upadacitinib, Abrocitinib) zur Verfügung, die über die Interferenz mit der Signaltransduktion proinflammatorischer Zytokine zu einer raschen Pruritusreduktion führen. Während Januskinase-Inhibitoren zu einer initial schnelleren Prurituslinderung führen, scheinen sich Biologika und Januskinase-Inhibitoren mit zunehmender Therapiedauer hinsichtlich ihrer antipruritischen Wirksamkeit anzugleichen.