Operationsziel. Die elastisch-stabile Markraumschienung (ESIN) ermöglicht mit minimalinvasiven Zugängen und in Abhängigkeit vom Frakturtyp eine übungsstabile Versorgung im Kindesalter. Indikationen. ESIN wird vor allem bei Femurschaftquer- und -schrägfrakturen (32-D/4.1 und 32-D/5.1) ab dem 4. Lebensjahr bis zum Schluss der Wachstumsfugen empfohlen. Kontraindikationen. Höhergradig offene Frakturen sowie knöcherne Trümmerzonen stellen eine Kontraindikation für die ESIN dar und sollten alternativ mit dem Fixateur externe versorgt werden. Operationstechnik. Nach Stichinzisionen medial und lateral suprakondylär werden die elastischen Markraumnägel nach Eröffnung der Kortikalis unmittelbar proximal der distalen Epiphysen fuge eingebracht und nach retrograd bis in die Trochanterregion vorgeschoben. In seltenen Fällen bei Frakturen im distalen Drittel werden die Markraumnägel ipsilateral proximal eingebracht und antegrad über die Fraktur geschoben. Biomechanisch ist auf eine Verklemmung der Nägel im Sinne einer stabilen Drei-Punkt- Abstützung zu achten. Weiterbehandlung. Mobilisierung unter Teilbelastung in Abhängigkeit vom Frakturtyp und von der Implantatlage. Während Querfrakturen mit guter Drei-Punkt-Abstützung der intramedullären Implantate eine zügige Aufbelastung erlauben, sind Mehrfragmentfrakturen nach ESIN über mehrere Wochen in der Belastbarkeit eingeschränkt. Ergebnisse. Die minimalinvasive Methode erfährt große Akzeptanz von Seiten der Patienten und stellt bei guten bis sehr guten klinischen Ergebnissen die Methode der Wahl bei Femurschaftquer- und -schrägfrakturen (32-D/4.1 und 32-D/5.1) dar. Mehrfragmentfrakturen (32-D/5.2) sowie Frakturen im metaphysären Bereich (31-M/3.1 und 33-M/3.1) können bei der Versorgung mit ESIN Probleme bereiten und alternativ mit einem Fixateur externe behandelt werden.