Operationsziel. Die Behandlung der späten Infektion, die immer einen kompletten Wechsel allen Fremdmaterials erfordert.
Indikationen. Jede Infektion, die länger als 4 Wochen besteht mit vorliegendem Keimnachweis und/oder eindeutigen Infektionszeichen.
Kontraindikationen. Nicht vorhandene Operationsfähigkeit, hochakute Form der Infektion mit Sepsis und der Gefahr der Keimeinschleppung mit vitaler Bedrohung, Gewebedefekte ohne Möglichkeit der plastischen Deckung.
Operationstechnik. Arthrotomie, Synovektomie, Entfernung allen Fremdmaterials inklusive allen Zementresten, Jet-Lavage, Spacer-Einlage, Wundverschluss oder temporärer Wundverschluss mit Vakuumverband.
Weiterbehandlung. Bettruhe in Lagerungsschiene und Drainage bis Fördermenge kleiner 50 ml, dann Mobilisation in Orthese ohne Belastung. Über 4 Wochen systemische Antibiose, nach 2 Wochen ohne Antibiotikum wird das Kniegelenk punktiert, mit anschließender 2-wöchiger Bebrütung des Punktats. Bei fehlendem Keimnachweis erfolgt der Wiedereinbau einer Revisionsknietotalendoprothese (KTP), ggf. mit plastischer Weichteildeckung (Gastrocnemiuslappen). Bei Keimnachweis nochmalige Revision mit Spacer-Wechsel.
Ergebnisse. Die Erfolgsraten sowohl für den ein- als auch für den zweizeitigen Wechsel liegen in der Literatur bei 80–95%. Bei uns liegen die Erfolgsraten in diesem sehr inhomogenen Patientenkollektiv bei etwa 81%.