Operationsziel. Weichteilschonende Wiederherstellung der Anatomie des Olekranons durch übungsstabile Osteosynthese. Indikationen. Alle Olekranonfrakturen. Kontraindikationen. Sehr kleine (kleiner 5 mm) proximale Fragmente am Nageleintrittspunkt. Knöcherne Trizepssehnenausrisse. Operationstechnik. Bei dislozierten Olekranonfrakturen Darstellung des Nervus ulnaris, offene Reposition, Frakturretention mit Repositionszangen, Einbringen eines 1,6 oder 2,0 mm starken zentralen Führungsdrahts in den Markraum in leicht radialer Richtung, Überbohrung mit einem kanülierten 3,5- oder 4,5-mm-Bohrer, Einführen des Nagels am Zielbügel und Verriegelung mit 2,0-mm-Gewindedrähten. Bei quer- oder leicht schrägverlaufenden Frakturen Kompression über eine axial in den Nagel eingebrachte Kompressionsschraube. Dorsale Randfragmente oder mediale/laterale Trümmerzonen können über Fiber- Wire-Cerclagen um die Gewindedrähte sicher an dem System fixiert werden. Nach Röntgenkontrolle Kürzen der Gewindedrähte mit der Bolzenschneidezange. Weiterbehandlung. Übungsstabile, schienenfreie Nachbehandlung für 6 Wochen, danach Vollbelastung. Ergebnisse. Von Mai 1999 bis Dezember 2002 wurden 80 Olekranonfrakturen mit dem XS-Nagel behandelt. 73 Patienten (91,3%) konnten durchschnittlich 15 Monate postoperativ nachuntersucht werden. 49 (67,1%) hatten eine Mehrfragment- oder Trümmerfraktur, 24 (32,9%) eine einfache Querfraktur. Nach dem Murphy-Score fanden sich in 47 Fällen (64,4%) exzellente, in 21 (28,8%) gute, in drei (4,1%) befriedigende und in zwei Fällen (2,7%) schlechte Resultate.