Operationsziel. Exakte Wiederherstellung der imprimierten Gelenkfläche und stabile subchondrale Fixation des lateralen Tibiaplateaus (ORIF, „open reduction and internal fixation“). Indikationen.Tibiaplateaufrakturen des lateralen Pfeilers mit Impression der Gelenkfläche. Kontraindikationen.Kritische Weichteilverhältnisse. Hochgradige Osteoporose. Operationstechnik. Rückenlagerung, klassischer anterolateraler Zugang, laterale Arthrotomie, Anheben des Meniskus nach kranial, Darstellung der Gelenkfläche, Osteotomie der lateralen Tibiakondyle. Rekonstruktion der Gelenkfläche und temporäre Fixation mit Kirschner-Drähten. Subchondrales Einbringen von einer oder mehreren freien 2,7-mm-Verriegelungsschrauben zur permanenten stabilen Fixation der Gelenkfläche. Eventuell Auffüllen eines metaphysären Knochendefekts mit auto- oder allogenem Knochenmaterial. Refixation der lateralen Tibiakondyle, abstützende Plattenosteosynthese mit einer winkelstabilen („variable angle“) 3,5-mm-LCP („locking compression plate“); schichtweiserWundverschluss. Weiterbehandlung. Keine eingeschränkter Bewegungsumfang; bei Kollateralbandinstabilität stabilisierende Varus-Valgus-Knieschiene; 8Wochen 10- bis 15-kg-Teilbelastung, Computertomographie (CT) nach 3 Monaten. Ergebnisse. Seit Februar 2014 wurden 23 laterale Tibiaplateaufrakturen mit beschriebener Methode behandelt; 4 Patienten erschienen nicht zur 3-Monats-Kontrolle, bei 2 lag die Operation weniger als 3 Monate zurück. Nach durchschnittlich 167 Tagen waren 11 Patienten subjektiv beschwerdefrei. Bei 10 Patienten bestand ein vollständiges Bewegungsausmaß, bei 3 ein Flexionsdefizit von 30° oder mehr. Einemediale Instabilität hatten 2 Patienten. Postoperativ eine oberflächliche Infektion. Insgesamt zeigten 10/17 Patienten impostoperativen CT ein gutes Repositionsergebnis ohne signifikante (kleiner 2 mm) intraartikuläre Stufenbildung und mit wiederhergestelltem Alignement.