Operationsziel. Zügige Reposition der Luxation sowie anatomische Rekonstruktion der Achsenverhältnisse, Malleolengabel und Gelenkkongruenz unter Berücksichtigung der Bandstabilität. Indikationen. Luxationsfrakturen des oberen Sprunggelenks vom Pronationstyp mit hochgradiger Inkongruenz und Instabilität der Knöchelgabel sowie innerem Fragmentdruck auf die Weichteile bzw. offenem Weichteilschaden. Kontraindikationen. Allgemeine Kontraindikation zur offenen Reposition: geschlossene Reposition, ggf. Ausbehandlung im Cast oder Fixateur externe. Operationstechnik. Bei kompletter Luxation rasche präoperative geschlossene Reposition des Fußes gegen den Unterschenkel durch Längszug und einen dem Verletzungsmechanismus gegensinnigen Bewegungsablauf. Temporäre Anlage eines Unterschenkelcasts oder gelenküberbrückenden Fixateur externe. Wenn möglich, primär definitive anatomische Reposition von Tibiahinterkante, distaler Fibula und Innenknöchel in Abhängigkeit vom Verletzungsmuster. Überprüfung der Kongruenz der Knöchelgabel und Syndesmosenstabilität und, falls erforderlich, Platzierung einer fibulotibialen Stellschraube. Die korrekte Stellung der distalen Fibula in der Tibiainzisur wird in diesen Fällen mittels dreidimensionaler Bildwandleraufnahme oder postoperativer Computertomographie verifiziert. Weiterbehandlung. Bewegungsübungen des oberen und unteren Sprunggelenks ab dem 2. postoperativen Tag bzw. nach Konsolidierung der Weichteilverhältnisse und Abnahme des Fixateur externe. Mobilisation unter Teilbelastung des betroffenen Beins mit 20 kg im Cast oder Spezialschuh für 6 Wochen postoperativ. Anschließend prinzipiell Entfernung der fibulotibialen Stellschraube und zügige Steigerung auf Vollbelastung. Ergebnisse. Das Vorliegen einer Luxation zum Unfallzeitpunkt stellt einen negativen prognostischen Faktor bei Sprunggelenksfrakturen dar. Höhere posttraumatische Arthroseraten finden sich auch bei Trimalleolarfrakturen, insbesondere mit Frakturen der Tibiahinterkante, direkten Knorpelschäden und Syndesmosenrupturen. Bei anatomischer Wiederherstellung der Knöchelgabel und der Gelenkkongruenz lassen sich in 75–89% gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Von höchster Bedeutung ist die korrekte Zentrierung der distalen Fibula in der Tibiainzisur bei manifester Syndesmoseninstabilität.