Kernaufgaben der Rechtsmedizin sind die Erhebung und die Dokumentation forensisch relevanter Befunde an Lebenden und Toten für die Ermittlungsorgane und die Justiz. Während in den Arbeitsbereichen der forensischen Molekularbiologie und der forensischen Toxikologie bereits „High-tech-Verfahren“ den täglichen Arbeitsablauf dominieren, bedient sich die forensische Pathologie nach wie vor der Jahrhunderte alten Sektionstechniken und des Befundprotokolls. Moderne Dokumentationsverfahren wie Oberflächen-Scanning und radiologische Schnittbildverfahren wie Computertomographie (CT) und „magnetic resonance imaging” (MRI) stehen mehr und mehr im Fokus der forensischen Wissenschaften und finden zunehmend Eingang in die Routinemethoden einzelner Institute. Als Zeichen des steigenden Interesses an diesen Verfahren fand im September 2006 der erste „Virtopsy basic course“ im Zentrum für forensische Bildgebung/Virtopsy im Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern statt. Teilnehmer aus Deutschland, Italien, Japan, Österreich, der Schweiz, der Türkei und den USA nahmen an diesem ersten Workshop in forensischer Radiologie und Oberflächendokumentation teil.