Erschienen in:
24.08.2016 | Video plus
Purkinje-Bilder in der Spaltlampenvideographie
Videobeitrag
verfasst von:
Dr. M.-M. Gellrich, C. Kandzia
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 9/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Spiegelreflexe werden üblicherweise während der Spaltlampenuntersuchung eher als störend empfunden und „ausgeblendet“. In diesem Video, das online zur Verfügung steht, werden gemäß unserem Konzept der Spaltlampenvideographie klinische Informationen analysiert, die in den Purkinje-Bildern enthalten sind. Zunächst werden die 4 Purkinje-Reflexe im phaken Auge vorgestellt, die an den 4 optischen Grenzflächen des Auges entstehen (jeweils Vorder- und Rückseite von Hornhaut und Linse). Dies geschieht in einem fiktiven Diskurs zwischen der Spaltlampe und deren Nutzer M.-M. Im pseudophaken Auge bietet die Kunstlinse 2 neue optische Grenzflächen mit herausragenden spiegeloptischen Eigenschaften. So können bei geeigneter Untersuchungstechnik im Bereich des Spiegelbezirks des dritten Purkinje-Reflexes Veränderungen des vorderen Augensegmentes kontrastreich dargestellt werden. Die Größe des dritten und vierten Purkinje-Bildes unterliegt einerseits den Gesetzen der Spiegeloptik und wird von der Krümmung der brechenden Flächen der Intraokularlinse bestimmt, andererseits erfährt das dritte Purkinje-Bild eine erhebliche Zusatzvergrößerung wegen seiner Lokalisation tief im Glaskörper, da das Auge des Patienten selbst wiederum als Lupe wirkt. Auf diesem Hintergrund kann man „refraktive Aussagen“ über die Stärke von implantierten Intraokularlinsen machen. Dies gipfelt darin, dass man mit einer Videospaltlampe intraindividuell meistens einen Brechkraftunterschied von 0,5 dpt erkennen kann – vorausgesetzt der gleiche Intraokularlinsentyp wurde implantiert. Ein historischer Abstecher in die „pränatale Phase“ der Spaltlampe nach Uppsala zeigt, dass das wichtigste Untersuchungsgerät des Augenarztes seine Ursprünge in der katoptrischen (spiegeloptischen) Nutzung hat: A. Gullstrand sprach von einer ophthalmometrischen Nernstlampe.