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Erschienen in:

Open Access 08.11.2024 | Augentumoren | Leitthema

Konzept der „liquid biopsy“ in der Versorgung maligner Augentumoren

verfasst von: Prof. Sarah E. Coupland, MBBS, Ph.D., FRCPath, FRCOphth, Svenja R. Sonntag, Heinrich Heimann, Salvatore Grisanti

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 12/2024

Zusammenfassung

Die „liquid biopsy“ ist eine hochmoderne Technik, bei der nichtsolides biologisches Gewebe, v. a. Blut, aber auch okuläre Flüssigkeiten, auf das Vorhandensein von Krebszellen oder Fragmente von Tumor-DNA (Desoxyribonukleinsäure) untersucht wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Biopsien ist die „liquid biopsy“ in der Regel minimal-invasiv und kann häufiger durchgeführt werden, was eine kontinuierliche Überwachung des Krankheitsverlaufs und der Wirksamkeit der Behandlung ermöglicht. In diesem Beitrag (und der dazugehörigen Artikelserie) werden die wichtigsten Entwicklungen bei der „liquid biopsy“ beschrieben, zu denen folgende Analysen gehören: zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA), zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sowie exosomale RNA- und Proteinbiomarker. Techniken wie die digitale Tröpfchen-PCR (Polymerasekettenreaktion) und die Next-Generation-Sequenzierung(NGS)-Analyse haben es möglich gemacht, selbst sehr geringe Mengen an ctDNA nachzuweisen, was für die Krebsfrüherkennung und die Überwachung von minimalen Resterkrankungen entscheidend ist. Die Erkennung seltener CTCs wurde durch Techniken wie mikrofluidische Geräte und immunmagnetische Separation verbessert. Multi-Omic-Ansätze, bei denen exosomale RNA-, Protein- und ctDNA-Analysen kombiniert werden, tragen dazu bei, ein umfassenderes Bild der Tumorbiologie zu erstellen, was zu besseren Diagnose- und Prognoseinstrumenten führen und bei der Vorhersage von Therapieansprechen und -resistenz helfen könnte. Zu den Herausforderungen der „liquid biopsy“, die im folgenden Artikel noch näher beleuchtet werden, gehören: a) Standardisierung, b) Kosten und Zugänglichkeit, c) Validierung und klinischer Nutzen. Die „liquid biopsy“ ist dennoch ein vielversprechender Ansatz für die Anwendung der okulären Präzisionsonkologie, und die laufende Forschung wird ihre Anwendungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren wahrscheinlich erweitern und ihre Effektivität verbessern.
Hinweise
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche molekulare Veränderungen in Tumoren als treibende Kräfte für die Ausbreitung und das Überleben von Krebs identifiziert [1]. Parallel dazu hat sich die Erkennung, Diagnose und Behandlung von Krebs weiterentwickelt, was zur Entwicklung neuer spezifischer Angriffspunkte für verschiedene Tumoren geführt hat [2]. Dies war (und ist) ein dynamischer und schnell voranschreitender Prozess. Eine Folge davon ist, dass die moderne Medizin den Schwerpunkt auf eine stärker personalisierte Behandlung der Patienten legt, die auf den jeweiligen Tumor und das entsprechende molekulare Profil des Patienten ausgerichtet ist [3]. Gleichzeitig hat man erkannt, dass eine frühzeitige Diagnose von Primär- und Sekundärkarzinomen unabdingbar ist, sodass sich ein immer größerer Fokus auf minimal-invasive Techniken zur Diagnose und molekularen Typisierung von Malignomen richtet [4]. Die Gewebebiopsie ist nach wie vor der „Goldstandard“ für die Krebsdiagnose. Sie hat jedoch ihre Grenzen, z. B. die schwierige technische Zugänglichkeit bestimmter Krankheitsherde oder die Unzulänglichkeit der histologischen Probe für molekulare Tests, sodass eine erneute Biopsie erforderlich sein könnte. Darüber hinaus können Fehler bei der Probenahme dazu führen, dass die Heterogenität des Tumors unterschätzt wird.

Was ist die „liquid biopsy“?

Die „liquid biopsy“ bietet möglicherweise eine weniger invasive Technik für die Diagnose, die gezielte Behandlung und die Nachsorge bei vielen Krebsarten [4]. Während der Begriff „liquid biopsy“ in der Regel mit der Entnahme von Blutproben assoziiert wird, können diese auch die Analyse anderer biologischer Flüssigkeiten umfassen – z. B. Hirnwasser, Augenflüssigkeit, Speichel, Aszites, Pleuraerguss und Urin –, um Biomarker zu identifizieren, die bei der Bestimmung des klinischen Stadiums, des Krankheitsverlaufs und der Vorhersage des therapeutischen Ansprechens von Nutzen sind.
Bei der „liquid biopsy“ wird eine Reihe von Biomarkern untersucht, darunter zirkulierende Tumorzellen (CTCs) und zirkulierende freie Tumor-Desoxyribonukleinsäure (ctDNA), die dazu beitragen können, das frühe Vorhandensein einer metastasierten Erkrankung vorherzusagen, bevor Symptome oder Anzeichen von Sekundärerkrankungen in der radiologischen Bildgebung auftreten. Die Tumorfraktion (TF) in einer „liquid biopsy“ ist das Maß für die Menge an CTCs und ctDNA [5]. Weitere Biomarker, die nachgewiesen werden können, sind nichtcodierende Ribonukleinsäuren (ncRNAs), Messenger-RNAs (mRNAs), microRNAs (miRNAs) und extrazelluläre Vesikel (EVs; auch Exosomen genannt), die sowohl Proteine als auch miRNA enthalten können. Zusammen können diese potenziellen Biomarker der „liquid biopsy“ Informationen über die Genomik, Transkriptomik und Proteomik von Tumoren liefern [5].
Die „liquid biopsy“ wird zunehmend bei der Diagnostik und Behandlung von malignen Augentumoren eingesetzt
Die „liquid biopsy“ hat den Vorteil, dass sie in der Regel weniger invasiv ist (z. B. im Falle von Blut- und Urinproben) und leichter wiederholt werden kann als Gewebebiopsien, um die Krebsbehandlung zu überwachen und einen Rückfall festzustellen. Sie wird daher zunehmend bei der Diagnostik und Behandlung von malignen Augentumoren eingesetzt, z. B. bei vitreoretinalen Lymphomen [6], uvealen Melanomen (UM) [79] und Retinoblastomen (Rb) [1012]. Einige dieser Tumoren werden in den folgenden Abschnitten behandelt.

Techniken der „liquid biopsy“

In diesem Abschnitt wird auf die verwendeten Techniken eingegangen, die in der Tab. 1 zusammengefasst sind. Einige dieser Techniken sind bisher nur in der Forschung und in klinischen Studien im Einsatz; einige Liquid-biopsy-Tests sind jedoch bereits so weit entwickelt, dass sie in der klinischen Versorgung eingesetzt werden.
Tab. 1
Tabelle der bei der „liquid biopsy“ verwendeten Methoden
 
Ziel
Methode
Vorteile
Nachteile
Referenz
CTCs
Isolierung
Dichtegradientenzentrifugation
Benutzerfreundlich
Variable Detektionsraten
[24, 25]
CTCs Filter
Isolierung von CTCs ohne Abfangstoffe
CTC von kleiner Größe werden nicht detektiert
[26, 27]
Durchflusszytometrie
Häufig verwendete Technik der Zellsortierung
Unzureichende Informationen, um die Standards für den CTC-Nachweis zu erfüllen
[8, 28]
Mikrofluidische Geräte
CTCs-Chip erfasst eine große Anzahl lebensfähiger CTCs in einem einzigen Schritt
Komplizierter Herstellungsprozess und hohe Kosten
[29]
Dielektrophorese
Manipuliert Zellen entsprechend ihrem Phänotyp und ihrer Membrankapazität, ohne dass eine Markierung oder Veränderung der Zellen erforderlich ist
Kontinuierliche Feinabstimmung der elektrischen Feldparameter erforderlich
[30]
Immunomagnetische Separation
Hervorragende Geschwindigkeit und Effizienz bei der Erkennung und Charakterisierung von CTCs
Basiert auf begrenzten Erkennungsstrategien: z. B. auf EpCAM; erkennt keine CTCs mit geringer oder keiner EpCAM-Expression
[31, 32]
Erkennung
Hochauflösendes Scannen von Bildern
Eine anreicherungsfreie Methode zur Identifizierung von CTCs
Begrenzte Anwendbarkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit
[33]
mRNAs Analyse und immunzytologische Färbung
Häufig verwendete hochpräzise Nachweismethode
Komplexe Probenhandhabung und Arbeitsabläufe
[34]
Mutationsanalyse
Bietet Informationen zur Tumorentwicklung
Fragwürdige Repräsentativität, wenn sie auf einer einzigen Mutation beruht
[24]
„Single-cell next-generation sequencing“
Präzise Analyse einzelner CTCs und Aufdeckung der Tumorheterogenität
Komplexe Handhabung von Proben
[35]
Kombinierte Strategien
Integrierte Plattform, die deterministische Seitenverschiebung, Trägheitsfokussierung und Magnetophorese kombiniert
Hoher Durchsatz und Effizienz, Isolierung von CTCs unabhängig von Tumoroberflächenepitopen
Hohe Herstellungskosten und Komplexität
[36]
Negativselektion und 3‑D-Zellkultur
Im Vergleich zur herkömmlichen Negativauslese verbessert sie die Reinheit erheblich
Die Zellproliferation in einer 3‑D-Umgebung ist langsamer
[37]
ctDNA/ctRNA
Mutationserkennung
ddPCR
Hohe Sensitivität
Erfordert eine größere periphere Blutprobe
[3842]
COLD-PCR
Geeignet für den Nachweis seltener und wenig verbreiteter Mutationen
Muss mit anderen Erkennungsmethoden kombiniert werden
[42]
ARMS-PCR
Hohe Empfindlichkeit, hohe Genauigkeit, einfache Bedienung und niedrige Kosten
Nicht in der Lage, einen hohen Durchsatz und eine hohe Position zu erkennen
[43]
BEAMing
Messung einzelner DNA-Moleküle mit hoher Zuverlässigkeit und Empfindlichkeit
Komplexe Probenhandhabung und Arbeitsabläufe
[44]
NGS
Hoher Durchsatz und hohe Empfindlichkeit
Komplexer Arbeitsablauf bei der Datenanalyse und hohe Kosten
[8, 35, 4547]
Methylierungsnachweis
Whole-Genome-Bisulfite-Sequenzierung
Hohe Empfindlichkeit und Abdeckung des gesamten Genoms
Komplexe Arbeitsabläufe und hohe Kosten
[48]
DREAMing
Einfach, kosteneffektiv und mit hoher Sensitivität und Spezifität
Erkennt nur bekannte Loci
[49]
DISMIR
Hohe Empfindlichkeit und relativ geringe Nachweiskosten
Betont die Verteilung der Methylierung über das gesamte Genom und nicht über einzelne Loci
[50]
NcRNAs
Nachweis basierend auf der PCR
RT-PCR, RT-qPCR, dPCR, und ddPCR
Hohe Empfindlichkeit, einfaches und gut entwickeltes Analyseprogramm
Kontroverse bezüglich des Standardisierungsprozesses
[51]
Nachweis basierend auf der NGS
Genchips und RNA-Sequenzierung
Screening von ncRNAs kann durchgeführt werden
Geringe Spezifität und hohe Kosten
[52]
Erkennung der Expression und Funktion
Microarray
Keine Amplifikationstechniken notwendig
Abhängig von den bekannten Molekülen
[53]
Nanostrukturierte Biochips
Metallische Nanopartikel, Graphenoxid, Quantenpunkte und nanostrukturierte Polymere
Hohe Empfindlichkeit ermöglicht den Nachweis von Molekülen in sehr geringen Konzentrationen
Der Herstellungsprozess ist komplexer als bei herkömmlichen Biochips
[54]
EVs
Isolierung
Ultrazentrifugation
Benutzerfreundlich und kostengünstig
Kontamination und Integrität sind gefährdet
[55]
Filtrierung
Niedrige Kosten und hohe Effizienz
Kontaminationsprobleme; nicht für alle Körperflüssigkeiten geeignet
[56, 57]
Größenausschluss-Chromatographie
Hohe Partikelintegrität und geringere Anfälligkeit für Verunreinigungen durch lösliche Proteine
Geringe Partikelausbeute; nicht für alle Körperflüssigkeiten geeignet
[58]
Membranaffinität
Einfache Handhabung und gute Wirtschaftlichkeit
Geringe Spezifität bei der Anreicherung von EV-Subpopulationen und Anfälligkeit für Kontamination
[59]
Immunoaffinitätserfassung
Können spezifische Subpopulationen von Partikeln trennen
Geringer Ertrag
[60]
Präzipitation
Hoher Ertrag mit guter Rentabilität
Anfällig für Kontamination durch lösliche Proteine
[61]
Detektion
Herkömmliche Methoden zum Nachweis von EVs, wie ELISA, Western Blot, Durchflusszytometrie und PCR
Geringe Kosten
Geringe Effizienz und komplexe Schritte
[62]
Oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie
Ein markierungsfreies, hochempfindliches Verfahren
Oberflächenabhängigkeit
[63]
Elektronmikroskopie
Reflektiert die Exosomenstruktur
Kostspielig; die Verarbeitung der Proben ist komplex und kann möglicherweise inhärente Eigenschaften verändern
[64]
Elektrochemisch
Hohe Sensitivität und großer Messbereich
Hohe Abhängigkeit
[65]
Oberflächenplasmonenresonanz
Hohe Sensitivität und Detektion in Echtzeit
Hohe Kosten und Abhängigkeit von der Oberfläche
[66]
Kolorimetrischer Nachweis
Einfache Handhabung
Anfällig für externe Störungen
[67]
Elektrokinetische Chips mit Wechselstrom
Hohe Trennleistung und Sensitivität
Komplexe Konstruktion und Fertigung, beschränkt auf spezifische Anwendungen
[68]
CTCs „circulating tumour cells“, DNA Desoxyribonukleinsäure, RNA Ribonukleinsäure, ctDNA/ctRNA „circulating tumour DNA“/„circulating tumour RNA“, mRNAs „messenger ribonucleic acid“, EpCAM „epithelial cell adhesion molecule“, PCR Polymerasekettenreaktion, ddPCR „droplet digital polymerase chain reaction“, COLD-PCR „co-amplification at lower denaturation temperature polymerase chain reaction“, ARMS-PCR „amplification refractory mutation system PCR“, BEAMing „beads, emulsions, amplification, and magnetics PCR emulsion technology“, NGS „next generation sequencing technology“, DREAMing „discrimination of rare EpiAlleles by Melt epigenetic analysis“, DISMIR „deep learning-based non-invasive cancer detection by integrating DNA sequence and methylation information of individual cell-free DNA reads“, NcRNAs „non-coding RNAs“, RT-PCR „reverse transcription polymerase chain reaction“, RT-qPCR „quantitative reverse transcription polymerase chain reaction“, dPCR „digital polymerase chain reaction“, EVs „extracellular vesicles“, ELISA „enzyme-linked immunosorbent assay“

„Liquid biopsy“ in der Onkologie im Allgemeinen

Derzeit gibt es mehrere von der Conformité Européene (CE) und der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Liquid-biopsy-Tests für verschiedene Anwendungen bei unterschiedlichen Krebserkrankungen. Dazu gehören die Folgenden (dies ist keine vollständige Liste!):
1.
Guardant360 CDx (Guardant Health, CA, USA): Dieser Test von Guardant Health ist ein umfassendes Instrument zur Erstellung von Tumormutationsprofilen für alle soliden Krebsarten. Er wurde zugelassen als Begleitdiagnostikum für Tagrisso (Osimertinib); ein Medikament zur Behandlung von nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen mit spezifischen Mutationen, insbesondere im epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR), und wird für andere Therapien weiterentwickelt [13, 14].
 
2.
OncoBEAM® RAS CRC Assay (Merck und Sysmex Inostics, Darmstadt und Hamburg, Deutschland): Dieser von Merck und Sysmex Inostics entwickelte Liquid-biopsy-Test wird bei metastasierendem Darmkrebs (CRC) eingesetzt. Er identifiziert Mutationen im RAS-Gen und hilft so, Behandlungsentscheidungen für Anti-EGFR-Therapien zu treffen [15].
 
3.
Elio Plasma Resolve (Personal Genome Diagnostics, MD, USA): Dieser Test von Personal Genome Diagnostics (PGDx) nutzt Next-Generation-Sequencing (NGS), um Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und andere relevante Biomarker in ctDNA aus dem Plasma nachzuweisen. Er ist CE-gekennzeichnet und bietet ein umfassendes genomisches Profiling für verschiedene Krebsarten [16].
 
4.
Biocartis Idylla™ ctKRAS- und ctNRAS-BRAF-EGFR S492R-Mutationstests (Biocartis NV, Mechelen, Belgien): Diese Tests konzentrieren sich auf den Nachweis von KRAS(Kirsten Rat Sarcoma)-, NRAS(Neuroblastoma rat sarcoma)-, BRAF(B-rapidly accelerated fibrosarcoma)- und EGFR(Epidermal Growth Factor Receptor)-Mutationen in ctDNA und sollen Entscheidungen bezüglich zielgerichteter Therapien bei Darm- und Lungenkrebspatienten stützen [17, 18].
 
5.
FoundationOne®Liquid CDx (Foundation Medicine, MA, USA) hat die FDA-Zulassung für mehrere Anwendungen erhalten, darunter für metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC), nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) und fortgeschrittenen Brustkrebs [13]. Neben dem FoundationOne®Liquid CDx bietet Foundation Medicine auch den FoundationOne®Tracker an, der die Therapieansprache und den Krankheitsprogress durch ctDNA-Analyse überwachen soll. Das Unternehmen betont die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung der Liquid-biopsy-Technologie und arbeitet mit verschiedenen Interessengruppen zusammen, um genomische Daten zu integrieren und die Krebsbehandlung zu verbessern [13, 19].
 
Die meisten der oben genannten Tests sind gegen Karzinomzellen gerichtet, d. h. gegen Tumorzellen, die Zytokeratine exprimieren und bestimmte epitheliale Mutationen aufweisen. Auch für Melanome der Haut gibt es CE-gekennzeichnete Liquid-biopsy-Tests. Ein Beispiel ist der CE-gekennzeichnete polygene Risiko-Score-Test für Melanome der Haut von Antegenes, genannt AnteMEL. Dieser Test bewertet das genetische Risiko für Melanome und hilft bei der Früherkennung und der Entwicklung personalisierter Behandlungsstrategien [20]. Darüber hinaus bietet Personal Genome Diagnostics (MD, USA) den Elio Plasma Resolve-Test an, einen umfassenden NGS-Test, mit dem verschiedene genetische Veränderungen bei mehreren Krebsarten – einschließlich des Melanoms – nachgewiesen werden können [16].
Das internationale Biotechnologieunternehmen Illumina gab kürzlich den Abschluss der Ausgliederung des Krebstestherstellers GRAIL bekannt, der nun ein unabhängiges Unternehmen ist. GRAIL (CA, USA) ist dabei, die Zulassung für seinen Multicancer-Liquid-biopsy-Test, den Galleri®-Test, von der FDA zu bekommen [21]. Das klinische Labor von GRAIL ist nach den „Clinical Laboratory Improvement Amendments“ (CLIA) von 1988 zertifiziert und vom College of American Pathologists (CAP) akkreditiert. Auch hier handelt es sich bei den meisten der mit dem Galleri®-Test getesteten Krebsarten um Karzinome, aber auch um Melanome der Haut und einige Lymphome und Leukämien.

„Liquid biopsy“ in der okulären Ophthalmologie

Derzeit gibt es keine spezifischen CE-gekennzeichneten Liquid-biopsy-Tests, die ausschließlich für das UM bestimmt sind. Einige Fortschritte bei den Liquid-biopsy-Technologien könnten jedoch möglicherweise an das UM angepasst werden. Beispielsweise bietet das CE-gekennzeichnete Elio Plasma Resolve von Personal Genome Diagnostics umfassende Möglichkeiten zur Erstellung von Genomprofilen, die verschiedene Krebsarten umfassen. Solche umfassenden Assays sind zwar nicht ausschließlich für das UM geeignet, könnten aber zur Überwachung der für diese Krankheit relevanten genetischen Veränderungen eingesetzt werden. Darüber hinaus wird derzeit die Verwendung von Kammerwasser als Liquid-biopsy-Medium für das UM erforscht [22]. Diese Methode zielt darauf ab, das Metastasierungsrisiko zu erkennen und molekulare Erkenntnisse zu gewinnen, ohne dass invasivere Gewebebiopsien durchgeführt werden müssen. Obwohl sich dieser Ansatz noch in der Forschungsphase befindet, ist er vielversprechend für künftige klinische Anwendungen.
Derzeit gibt es keine CE-gekennzeichneten ausschließlich für UM und Rb bestimmten Liquid-biopsy-Tests
Ebenso gibt es keine CE-gekennzeichneten Liquid biopsy-Tests, die speziell für das Rb zugelassen sind. Die Forschung in diesem Bereich hat, insbesondere bei der Verwendung von Kammerwasser als Surrogatmarker für die vom Tumor stammende DNA beim Rb (siehe weitere Beiträge in dieser Ausgabe [6971]), großes Potenzial gezeigt [23]. Dieser Ansatz könnte eine genetische Analyse ermöglichen, ohne dass invasive Gewebebiopsien erforderlich sind, die bei dieser Art von Krebs riskant sind.

Schlussfolgerung

Diese oben genannten CE-gekennzeichneten und FDA-zugelassenen Tests unterstreichen die zunehmenden Möglichkeiten und die Akzeptanz von Liquid-biopsy-Technologien in der klinischen Praxis, die eine nichtinvasive Krebsdiagnostik und wesentliche genomische Informationen für die Krebsdiagnose, -überwachung und -therapieplanung bieten können.

Fazit für die Praxis

  • Bei der „liquid biopsy“ wird nichtsolides biologisches Gewebe auf das Vorhandensein von Krebszellen oder Fragmente von Tumor-DNA (Desoxyribonukleinsäure) untersucht.
  • Im Gegensatz zu herkömmlichen Biopsien ist die „liquid biopsy“ in der Regel minimal-invasiv.
  • Folgende Analysen werden durchgeführt: zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA), zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sowie exosomale RNA(Ribonukleinsäure)- und Proteinbiomarker.
  • Die technologischen Fortschritte der letzten 10 Jahre haben die Empfindlichkeit für den Nachweis von ctDNA, die Isolierung und Erfassung von CTCs sowie die Isolierung und Analyse exosomaler Inhalte in Blutproben erheblich verbessert.
  • Mehrere Liquid-biopsy-Tests haben bereits die FDA(Food and Drug Administration)- und EU(Europäische Union)-Zulassung erhalten, jedoch hinkt die behördliche Zulassung den raschen technologischen Entwicklungen hinterher.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

S.E. Coupland, S.R. Sonntag, H. Heimann und S. Grisanti geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Metadaten
Titel
Konzept der „liquid biopsy“ in der Versorgung maligner Augentumoren
verfasst von
Prof. Sarah E. Coupland, MBBS, Ph.D., FRCPath, FRCOphth
Svenja R. Sonntag
Heinrich Heimann
Salvatore Grisanti
Publikationsdatum
08.11.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 12/2024
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-024-02132-3

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