Erschienen in:
16.08.2019 | Suizid | Kasuistiken
Außergewöhnlicher Suizid bei Selbstfesselung unter laufender Butangaszufuhr
verfasst von:
S. Lauscher, K. Zindler, S. Weniger, W. Grellner
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Vorgestellt wird der Fall eines 44 Jahre alt gewordenen Mannes, in dem Kriterien eines mutmaßlichen Suizids mittels Butangasinhalation und der Handlungsfähigkeit trotz Fesselung und Knebelung zu prüfen waren. Bei der Obduktion wurden Gewebe- und Blutproben gesichert und mittels Gaschromatographie auf flüchtige organische Substanzen analysiert. Die ermittelten Summenkonzentrationen der Kohlenwasserstoffe lagen zwischen 2,36 µg/g und 190,31 µg/g, wobei das Gehirn die höchste Konzentration aufwies. Aus der Summe der n‑Butan/Isobutan-Konzentrationen der Organe wurde die in diesen enthaltene Stoffmenge berechnet, was eine theoretische Annäherung an das eingeatmete Volumen lieferte. Als Todesursache kam ohne vernünftigen Zweifel eine Butangasvergiftung in Betracht, zudem ließen die Ergebnisse eine noch länger bestehende Handlungsfähigkeit und somit einen Suizid plausibel erscheinen.