Erschienen in:
01.03.2009 | Schwerpunkt: Generalisierte und organbezogene Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen der Leber
verfasst von:
S. Lüth, C. Weiler-Normann, C. Schramm, A.W. Lohse, MD
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Die autoimmune Hepatitis (AIH) tritt in allen Altersgruppen auf und betrifft häufiger Frauen als Männer (Verhältnis 3:1). Einige Patienten können komplett asymptomatisch sein, andere zeigen eine akute Hepatitis bis hin zum Leberversagen. Histologisch ist die AIH durch ein lymphoplasmazelluläres Infiltrat gekennzeichnet. Biochemisch und serologisch finden sich erhöhte Leberenzyme, eine Hypergammaglobulinämie mit präferenziell erhöhtem Serum-IgG und Autoantikörper. Zur Remissionsinduktion werden Kortikosteroide eingesetzt, ein schnelles Therapieansprechen unterstützt die Diagnose und führt zu einer guten Langzeitprognose. In der Erhaltungstherapie wird bevorzugt Azathioprin eingesetzt.
Die primär biliäre Zirrhose (PBC) und die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) sind immunologische Erkrankungen der Gallenwege. Die PBC hat typischerweise einen gutartigeren Verlauf und ist durch einen langsamen Leberumbau gekennzeichnet. Die PSC führt häufiger und schneller zu einer Leberzirrhose und birgt das Risiko, ein cholangiozelluläres Karzinom zu entwickeln. Beide Erkrankungen werden mit Ursodesoxycholsäure behandelt.