10.11.2023 | Autoimmunpankreatitis | Leitthema
Autoimmunpankreatitis versus Pankreaskarzinom
verfasst von:
Prof. Dr. med. J. Wessling, M. Juchems, L. Grenacher, A. G. Schreyer
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2023
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Die autoimmune Pankreatitis (AIP) wird leitliniengerecht als eigenständige Form der Pankreatitis geführt. Sie ist durch bildmorphologische und histologische Merkmale charakterisiert. Beim Typ 1 ist die AIP mit extrapankreatischen Manifestationen im Rahmen einer IgG 4-assoziierten Erkrankung verbunden. Symptome und Befunde bilden sich fast immer unter einer Steroidmedikation zurück. Insbesondere bei einem fokalen Parenchymbefall einer AIP ist die Abgrenzung zum duktalen Adenokarzinom des Pankreas erforderlich.
Radiologische Standardverfahren
Bei Hinweisen auf das Vorliegen einer AIP sind als primäre Untersuchungsverfahren der abdominelle Ultraschall und/oder Endosonographie, die Computertomographie (CT) und bevorzugt die Magnetresonanztomographie (MRT) geeignet. Dabei wird zwischen Parenchym- und Gangveränderungen, die spezifisch auf das Vorliegen einer AIP hinweisen, unterschieden.
Methodische Innovationen und Bewertung
Die Diagnose der autoimmunen Pankreatitis soll anhand der Internationalen Konsensus-Kriterien (ICDC) bewertet und gestellt werden, in denen die 5 Hauptmerkmale (Bildgebung, Serologie, Histologie, weitere Organbeteiligungen, Ansprechen auf Steroidmedikation) abgebildet sind. Bei einer AIP Typ 1 reichen typische bildgebende Veränderungen auch bei negativer Histologie zur Diagnosestellung, bei der AIP Typ 2 ist hingegen der histologische Nachweis zu führen. Die bildgebenden Veränderungen helfen bei der differenzialdiagnostischen Abgrenzung zum Pankreaskarzinom.
Empfehlung für die Praxis
Der folgende Beitrag adressiert und bewertet die entscheidenden bilddiagnostischen CT- und MRT-Kriterien für die korrekte Befundeinordnung, Befundbeschreibung und Abgrenzung der Autoimmunpankreatitis vom Pankreaskarzinom.