Skip to main content

2016 | Buch

Autologe Fettgewebstransplantation

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das Buch beschreibt die Eigenfetttransplantation bei Falten, Brustvergrößerung, Brustaufbau nach Ablatio, Augmentation des Mittelgesichts, Narben, chronischen Wunden, Glutealaugmentation, Handverjüngung und weiteren Indikationen. Alle Techniken des autologen Fettgewebstransfers, wie BEAULI, Coleman, Shippert und Khouri werden mit Hinweisen für eine erfolgreiche Transplantatgewinnung und Reinjektion erklärt. Ergänzt wird das Buch durch Kapitel über Voraussetzungen seitens der Patienten, Patientenaufklärung, Behandlungsdokumentation, Nachbehandlung und objektive Bewertung des Ergebnisses durch volumetrische Dokumentation. Durch eine praxisnahe Darstellung mit vielen Abbildungen lassen sich die Informationen in diesem Buch sofort in der täglichen Arbeit einsetzen. Für Plastische und Ästhetische Chirurgen, Dermatologen, MKG-Chirurgen, Gynäkologen und alle anderen in der ästhetischen Chirurgie tätigen Fachärzte, die rekonstruktive oder ästhetische Eigenfettbehandlung in ihrem Behandlungsportfolio haben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Freie Fettgewebstransplantationen können als zuverlässig und sicher gelten, solange die Methode mit Bedacht angewandt wird. Den Anwendern sollen in diesem Buch praktische Hinweise sowie auch eine solide Grundlage der Kenntnisse vermittelt werden. Neben Adipozyten und Perizyten enthält Fettgewebe eine Reihe von Faktoren, die die Wundheilung fördern, sodass die Behandlung chronischer Wunden aussichtsreich erscheint. Aus den Stammzellen des Fettgewebes können vor allem Knorpel- oder Knochengewebe und Muskelzellen (Zustand nach Herzinfarkt!), aber auch Nerven-, Leber- oder Pankreaszellen neu entstehen. Das Evidenz-Level ist bei allen Indikationen jedoch nach wie vor niedrig.
K. Ueberreiter
2. Geschichte der autologen Fettgewebstransplantation
Zusammenfassung
Die Behandlung durch Holländer Anfang des 20. Jahrhunderts gilt als Auftakt der autologen Fettgewebstransplantation. Bereits in den 30-er Jahren war bekannt, dass nur sehr kleine Partikel die Chance auf Einheilung haben. Die Methode geriet dann in Vergessenheit, bis in den 1980-er Jahren durch Einführung der Liposuktion die autologe Fettgewebstransplantation in den Fokus des Interesses rückte. Dadurch stand die Möglichkeit zur Verfügung, größere Volumina einzubringen. In unserer Zeit gebührt der eigentliche Ruhm der Wiederentdeckung dem Plastischen Chirurgen Sidney Coleman aus New York, der die Ergebnisse von Brustvergrößerungen mit seiner Lipostructure-Methode, welche ursprünglich für das Gesicht gedacht war, im Jahr 2007 in der Zeitschrift Plastic and Reconstructive Surgery (PRS) veröffentlichte. Inzwischen haben auch die großen US-amerikanischen Fachgesellschaften das Potenzial der autologen Fettgewebstransplantation entdeckt.
K. Ueberreiter
3. Basiswissen
Zusammenfassung
Zunächst werden die Histologie und die Funktion der menschlichen Haut vorgestellt. Es werden 3 Arten von Fettgewebe unterschieden, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen mit eigenen Stammzellen: weißes (WAT), braunes (BAT) und beige-farbenes Fettgewebe. Histologisch betrachtet besteht der Großteil des Volumens des Fettgewebes aus Adipozyten, die das Energiereservoir des Körpers bilden und darüber weitere noch andere Funktionen wie z. B. die Thermoisolation und Stoßdämpfung innehaben. Mindestens ebenso wichtig ist die Bedeutung des Fettgewebes als endokrines Organ, das Hormone wie Leptin, Östrogen und Resistin in den Kreislauf abgibt. Darüber hinaus enthält das Fettgewebe Stammzellen/Stromazellen (vaskuläre stromale Fraktion (SVF). Lipografting kann die Wundheilung verbessern mit eindrucksvollen Ergebnissen gerade in der Therapie chronischer Ulzera.
M. Spiekman, M. C. Harmsen
4. Grundlagen der Transplantation
Zusammenfassung
Die Fettgewebstransplantation dient kosmetischen wie auch rekonstruktiven Zwecken. Die Methoden der Entnahme, Aufbereitung und Transplantation variieren in der Praxis. Transplantate werden beinahe ausschließlich mittels spezieller Entnahmekanülen entnommen. Kleinere Fettpartikel werden durch feinere Kanülen mit kleineren Durchmessern der Seitöffnungen gewonnen und genauso wieder mit dünneren Injektionskanülen transplantiert. Es besteht ein erwiesener Zusammenhang zwischen dem Durchmesser des Fettpartikels und dem der Löcher in der Entnahmekanüle. Das Fettgewebe kann an verschiedenen Körperregionen entnommen werden, meist in der Gesäß- oder Trochanterregion, aber auch die Innenseiten der Oberschenkel oder die Knieregion sind möglich. Bereits wenige Stunden postoperativ ist die beginnennde Neovaskularisation nachweisbar. Ein gewisser Volumenverlust ist die Regel. Zuletzt werden Risiken und Komplikationen der autologen Fettgewebstransplantation dargestellt.
J. H. Dolderer, D. von Heimburg, N. Heine
5. Voraussetzungen seitens der Patienten
Zusammenfassung
Absaugbare Fettdepots müssen vorhanden sein, was i. d. R. ab einem Body-Mass-Index BMI über 18 gewährleistet ist. Idealerweise hat der Patient einen BMI zwischen 22 und 30. Störende Fettdepots auf Oberschenkeln, am Bauch oder Hüften sind ein geeignetes Reservoir; ggf. wird eine ästhetische Verbesserung durch Absaugen mit einer ästhetischen Verbesserung der Brust kombiniert. Es gibt aus der Erfahrung Grund zu der Annahme, dass das Gewebe die Eigenschaften seines Ursprungsortes beibehält; d. h. besonders hartnäckiges Fett im Bereich des Abdomens behält diese Tendenz zur leichten Zunahme im Brustbereich. Viele klinische Anwender stimmen überein, dass Rauchen die Einheilungsrate verringert, auch wenn es dazu keine eindeutige Studienlage gibt.
K. Ueberreiter
6. Gängige Techniken
Zusammenfassung
Die autologe Fettgewebstransplantation nach Coleman gliedert sich in 3 Phasen: die Entnahme mittels stumpfer 11-G-Kanüle, die Aufarbeitung bzw. Zentrifugation und die Rückgabe der Fettsuspension. Alternative Fettgewebstransplantationsmethoden sind die Phasenseparation über sterile Kompresse und filterbasierte Systeme – hier sind das Shippert-Verfahren, LipiVage und das Revolve-System zu nennen. Systeme zur Stroma- und Stammzellanreicherung beinhalten u. a. das Celution-System. Darüber hinaus wird die Präexpansion durch den externen Unterdruckexpander BRAVA beschrieben. Das BEAULI-Protokoll dient zur Entnahme größerer Volumina und basiert im Wesentlichen auf einer Absaugung mit einem Wasserstrahlgerät (»Body-jet«).
H.-O. Rennekampff, C. Herold, N. Heine, K. Ueberreiter
7. Patientenaufklärung
Zusammenfassung
Der Volumengewinn in einer Sitzung ist begrenzt. Die Aufklärung über eine Fettabsaugung ist besonders wichtig, ist doch die häufigste postoperative Nebenwirkung nicht das Brustvolumen, sondern mögliche Unebenheiten an den abgesaugten Arealen, die bei dickeren Fettpolstern unter einer weniger straffen Haut häufig bis sehr wahrscheinlich (bis 100%) auftreten. Die korrekte Durchführung der Fettgewebstransplantation vermeidet Ölzystenbildung, Verkalkungen und Gewebeschwund. Die Nebenwirkungsrate ist geringer als bei der Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten. Nach Ablatio mammae und längerer Rezidivfreiheit erscheint ein kompletter Wiederaufbau sicher. Bei brusterhaltender Therapie ist ein Aufbau nur unter sehr großem Vorbehalt anzuraten.
K. Ueberreiter
8. Dokumentation und Radiologie
Zusammenfassung
Die fotographische Dokumentation dient nicht nur zur Verlaufskontrolle, sondern ist insbesondere bei einer medikolegalen Fragestellung von größter Bedeutung. Wichtig ist eine standardisierte Technik, welche in gleicher Weise vor der Operation wie auch nach dem Eingriff angewendet werden sollte. Zusätzlich kann mit 3D-Scannern ein virtuelles dreidimensionales Abbild von Körperregionen geschaffen werden. Eine Simulation des zu erwartenden Effektes einer Mammaaugmentation ist somit möglich. Die postoperative Bildgebung umfasst insbesondere Mammographie, Ultraschall und MRT. Im Ultraschall lassen sich normale Veränderungen nach autologer Fettgewebstransplantation am besten bestätigen, hier finden sich ovale hypoechogene, glattwandige Veränderungen, welche Ölzysten entsprechen. Das MRT hingegen ist die sensitivste Technik, um eine Fettgewebsnekrose zu erkennen und sie von Ölzysten oder einem Malignom zu unterscheiden.
C. Herold
9. Gesicht
Zusammenfassung
Wegen des Einflusses des Durchmessers der verpflanzten Fettpartikel auf das Ergebnis der Transplantation und das ästhetische Ergebnis ist der Durchmesser der zur Transplantation verwendeten Instrumente von entscheidender Bedeutung. Für die Gesichtsregion wurden neuartige Kanülen (»die Minis«) zur Gewinnung und die Injektion kleinerer Fettpartikel entwickelt. Es werden abgerundete Kanülen der Größe 16 G, 19 G und 22 G, für die Haut der Unterlider bis 27 G feine Kanülen empfohlen. Das Nanofett-Grafting wird in der Regel im Zusammenhang mit einem Mikrofett-Grafting der darunter liegenden Schicht durchgeführt. Die Betroffenen sehen nach 3 Tagen wieder unauffällig aus, das endgültige Einheilungsergebnis ist nach 4 Wochen erreicht. Geeignete Regionen sind Stirn, periorbitale und Brauen- und Schläfenregion, Unterlid, Mittelgesicht, Lippen, Perioralregion und unteres Gesichtsdrittel inkl. Kinn/Kieferlinie.
Y. Surlemont
10. Brust
Zusammenfassung
Bei der Mammaaugmentation ist zwischen der ästhetischen Brustvergrößerung (ggf. in Kombination mit einer Bruststraffung oder im Rahmen von Brustasymmetrie), Therapie bei Kapselfibrose, Mikromastie im Zusammenhang mit einer tuberösen/tubulären Brust zu unterscheiden von Brustrekonstruktion nach Krebstherapie nach Ablatio/Mastektomie, Strahlentherapie oder brusterhaltender Therapie. Einen Sonderfall stellt die immer häufiger vorkommende subkutane Mastektomie bei DCIS (duktuales Carcinoma in situ) bzw. Genträgerinnen (BRCA 1 u. a.) dar. Häufig kommen präoperativ Expander zur Aufdehnung des Gewebes zur Anwendung. Pectus excavatum (Trichterbrust) und Poland-Syndrom werden in diesem Kapitel ebenfalls besprochen.
K. Ueberreiter, H. Meyer, Y. Surlemont, N. Heine, D. L. Hoppe
11. Gluteale Augmentation
Zusammenfassung
Im lateinamerikanischen Raum, in Nordamerika und in den arabischen Ländern spielt dieser ästhetisch-chirurgische Eingriff, im Gegensatz zum deutschsprachigen Raum, eine sehr große Rolle. Das ideale Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang liegt bei 1 : 1,4. Vor der autologen Fettgewebstransplantation ist es wichtig, die Vorstellung der Patientin über das Ergebnis zu kennen und ggf. zu korrigieren. Die Absaugung umfasst 600–1000 ml. Um einen gut sichtbaren Erfolg zu erzielen, sollten pro Seite 300–500 ml in die Subkutanschicht sowie die Glutealmuskulatur – hauptsächlich in den äußeren oberen und mittleren Quadranten sowie nach Bedarf epitrochantär – injiziert werden. Die während der Nachbehandlung zu tragenden Kompressionshosen müssen entsprechende Ausschnitte für die transplantierten Bereiche enthalten.
K. Ueberreiter
12. Ästhetische Verjüngung der Hand – Möglichkeiten der autologen Fettgewebstransplantation mittels Lipofilling
Zusammenfassung
Im Rahmen der Alterung kommt es am Handrücken zu folgenden Veränderungen: Bildung von Pigmentflecken, Atrophie des subkutanen Fettgewebes, auffällige Venenzeichnung (»vein prominence«), auffällige Strecksehnenzeichnung (»tendon show«), Erschlaffung der Haut mit Faltenbildung. Hier bietet die Eigenfettgewebstransplantation/Lipofilling eine gute Möglichkeit der Rejuvenation. Mittels spezieller Einspritzkanülen (Coleman-Kanülen) wird die Fettsuspension fächerförmig in zahlreiche Injektionskanäle in den Handrücken eingebracht. Das Einspritzen des Fettgewebes darf erst beim Zurückziehen der Kanüle im Sinne einer Auffüllung der durch die Kanüle geschaffenen Kanäle erfolgen. Die Einheilungsrate ist umso besser, wenn nur sehr dünne Schichten an Fettgewebszellen eingebracht werden. Postoperativ wird die Hand (ohne die Finger) in einer Schiene immobilisiert.
C. D. Schubert, M. Eder, L. Kowacs, R. Giunta
13. Volumendefekte an Stamm und Extremitäten
Zusammenfassung
Die autologe Fettzelltransplantation dient zur Wiederherstellung der Subkutis und führt zu einer Zunahme der dermalen Verschieblichkeit und Hautelastizität. Sie dient zur Wiederherstellung des Integuments – hier insbesondere des subkutanen Fettgewebes – an Stamm und Akren. Bei gelenkübergreifenden Befunden kann hierdurch eine Verbesserung der Bewegungsfreiheit erreicht werden. Darüber hinaus verändern sich die Konsistenz und das Kolorit des Narbenareals, und die Patienten berichten über eine deutliche Verbesserung der Druck- und Bewegungsschmerzen.
D. L. Hoppe
14. Chronische Wunden
Zusammenfassung
Chronische Wunden der unteren Extremität stellen i. d. R. die Plastische Chirurgie oder Allgemeinchirurgie vor große Herausforderungen. Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder periphere Durchblutungsstörungen verhindern eine adäquate Herbeiführung von Wundheilung unter konservativer oder konventioneller Therapie. Eine neue Studie zeigt nun, dass durch eine einfache Technik des autologen Lipotransfers Wunden, die vorher therapieresistent waren, innerhalb weniger Wochen komplett abheilten. Chronische Wunden an diabetischen Füßen oder bei Gefäßkrankheiten wurden débridiert, und mit vom Unterbauch oder Oberschenkel gewonnenem autologem Fettgewebe unterspritzt (Lipofilling/Lipotransfer). Diese Methode, die auch bei chronischen Verbrennungsnarben oder fibrosiertem Gewebe angewendet werden kann, ist vermutlich erfolgreich, da die im Fettgewebe enthaltenen Stammzellen (ADSC) und Wachstumsfaktoren das chronische Wundmilieu in ein akutes Wundmilieu umwandeln, was zur Wundheilung beiträgt.
T. Stasch
15. Narben
Zusammenfassung
Verletzungen der Haut, im speziellen der retikulären Dermis, führen zu einem reparativen Prozess, der in einer sichtbaren Narbe endete. Die Narbe stellt das Resultat der Wundheilung mit makroskopischen, mikroskopischen und biochemischen Veränderung der normalen Struktur und Funktion der Hautarchitektur dar. Die Narbe lässt sich durch Parameter wie Höhe, Elastizität, Textur, Vaskularität und Pigmentierung beschreiben. Die therapeutische Beeinflussung der Narbe kann durch konservative und/oder invasive Maßnahmen erfolgen. Zu den operativen Maßnahmen gehört die subläsionale Injektion von autologem Fettgewebe als Suspension. Die Suspension wird dabei in kleinen Depots perlschnurartig, fächerförmig subläsional appliziert. Diese Prozedur kann mit einer subdermalen Narbenlösung (Adhäsiolyse, Subzision, Rigottotomie) kombiniert werden.
H.-O. Rennekampff, N. Pallua
16. Verbrennungsnarben
Zusammenfassung
Primär werden die meisten tiefgradigen Verbrennungsverletzungen mittels gemeshter Spalthauttransplantation verlässlich gedeckt und ausbehandelt. Danach bleibt auch bei gutem Behandlungsergebnis die Spalthaut durch ihr charakteristisch netzartiges Muster optisch erkennbar. Auch fallen Verbrennungsnarben oder ehemalige Spalthautareale gerade aufgrund der narbigen Verwachsung am ehemaligen Wundgrund auf. Der autologe Fetttransfer kann bei diesen Indikationen erfolgreich eingesetzt werden.
D. L. Hoppe
17. Arthrosen
Zusammenfassung
Die hohe Prävalenz von Arthrosen und deren häufig sehr invasive chirurgische Therapie lassen die Frage nach einer weniger invasiven definitiven Behandlung aufkommen. Rein mechanisch gesehen, bieten autologe Fetttransplantate einen vergleichbaren Gleiteffekt im Gelenkspalt. Der hohe Gehalt an Vorläuferzellen im Fettgewebe ist nachgewiesen und auch die Möglichkeit dieser Stammzellen, sich in verschiedenste Gewebe, inkl. Knorpel, zu differenzieren. Chondrozyten können eine Differenzierung von »adipose derived stem cells« anregen. Daher erscheint die Injektion von Fettstammzellen in ein verschlissenes Gelenk prinzipiell sinnvoll. Insbesondere in frühen Stadien der Daumensattelgelenkarthrose konnten gute Ergebnisse erzielt werden. Ein besonderer Vorteil ist, dass bei einem Therapieversagen die klassischen handchirurgischen Techniken unverändert zur Verfügung stehen.
C. Herold
18. Nachbehandlung
Zusammenfassung
Durch das Einbringen des Gewebes wird der Gewebedruck bereits erhöht, und durch einen zusätzlichen Druck von außen könnte die Durchblutung kompromittiert werden, was zu einer geringeren Einheilungsrate des transplantierten Gewebes führen würde. Demzufolge ist bei der Nachbehandlung nach autologer Fettgewebstransplantation darauf zu achten, auf jeden Fall Druck auf das transplantierte Gewebe zu vermeiden. Auch eine mechanische Beanspruchung sollte vermieden werden. Die meiste Resorption geschieht während der ersten 4 Wochen postoperativ, nach 6 Wochen ist das endgültige Einheilungsergebnis erreicht. Frühestens 3 Monate nach dem Eingriff kann dieser wiederholt werden.
K. Ueberreiter
19. Volumetrische Dokumentation
Zusammenfassung
Bei der Effizienzkontrolle nach autologer Fettgewebstransplantation sind 2 Aspekte von größter Bedeutung: ein möglichst hoher Volumenerhalt des transplantierten Fettgewebes (quantitative Verlaufskontrolle) und möglichst wenig Komplikationen (qualitative Verlaufskontrolle). 2 Techniken sind zur Durchführung volumetrischer Verlaufskontrollen besonders geeignet: die 3D-Oberflächenanalyse und die MRT-Volumetrie. Eine qualitative Kontrolle ist nur mit dem MRT möglich, jedoch gestaltet sich die 3D-Volumetrie zunehmend schneller und exakter und ist daher besonders für Verlaufsaufnahmen interessant. Falls der Zustand des Brustgewebes von Interesse ist oder das Verhalten der Fetttransplantate getrennt in verschiedenen Injektionsebenen untersucht werden soll, ist nur das MRT geeignet. Die meisten Studien zur 3D-Volumetrie untersuchen die Reproduzierbarkeit, es konnte jedoch auch z. T. eine hohe Exaktheit nachgewiesen werden, die nahezu das Niveau der MRT-Volumetrie mit einer Abweichung um 2% erreicht.
C. Herold
20. Mögliche künftige Entwicklungen
Zusammenfassung
Das wirklich neue Thema bei der autologen Fettgewebstransplantation ist der Umgang mit dem Stammzellen aus dem Fettgewebe. Das Fettgewebe wurde als fast unerschöpfliche Quelle mesenchymaler Stammzellen entdeckt. Die Behandlung chronischer Erkrankungen wie multipler Sklerose im Mittelpunkt, und es gibt Berichte über erstaunliche Regeneration nach unfallbedingter Querschnittslähmung, Soforttherapie nach Herzinfarkt mit Verringerung des Infarktareals. Die Arthrosebehandlung durch Gelenkinjektionen von Stammzellen bzw. direkt von Fettgewebe wird schon in einigen Zentren erprobt. Ein anderes weites Feld ist die Markierung von Stammzellen mit Gewebemarkern, um sie anschließend gezielt in der Krebstherapie einsetzen zu können. Welche dieser Therapien sich in der Klinik durchsetzen und in den Alltag integriert werden, ist jetzt noch nicht abzusehen. Es ist z. B. denkbar, prophylaktisch Fettgewebe abzusaugen und die darin enthaltenen Stammzellen zu kryokonservieren.
K. Ueberreiter
Backmatter

In b.Flat Plastische und Ästhetische Chirurgie kompakt enthaltene Bücher

Metadaten
Titel
Autologe Fettgewebstransplantation
herausgegeben von
Dr. med. Klaus Ueberreiter
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-49489-9
Print ISBN
978-3-662-49488-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49489-9

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

CME: 2 Punkte

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Benjamin Meyknecht, PD Dr. med. Oliver Pieske Das Webinar S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“ beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

CME: 2 Punkte

Dr. med. Mihailo Andric
Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.