18.12.2015 | Autopsie | Übersichten
Amussat- und andere typische Zeichen der Strangulation
Literaturreview zu den Merkmalen am Hals von Strangulationsopfern
verfasst von:
Dr. A. Klein, L. Neumann, K. Püschel
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Es wird über 2 ungewöhnliche Strangulationsfälle junger Männer berichtet. Gemeinsam ist diesen das typische Vorliegen von Strangmarke und Weichteilblutungen. Zudem fanden sich Zerreißungen der Bandstrukturen zwischen Ring- und Schildknorpel sowie vollständige und partielle Rupturen der Karotiden, die nur selten gesehen werden. Definitionsgemäß handelt es sich bei einem horizontalen Intimaeinriss unterhalb der Karotisbifurkation um das sog. Amussat-Zeichen; bei gleichzeitigem Nachweis von Gefäßwandeinblutungen gilt die vitale Strangulation als gesichert. Todesursächlich war Ersticken durch Blutaspiration infolge massiver Verletzungen der Halsorgane. Initial auffällig erwies sich in beiden Fällen die fehlende Nähe zum Strangulationsort bzw. zum Strangwerkzeug, in einem Fall mit erhaltender Handlungsfähigkeit und Zurücklegen einer Gehstrecke von 300 m. Anhand der vorgestellten Fälle wird das Auftreten typischer Verletzungen am Hals, einschließlich des Amussat-Zeichens, als Strangulationsfolge diskutiert.