Erschienen in:
17.10.2016 | AV-Fisteln | Leitthema
Fistelreifung: Vorhersage durch intraoperative Flussmessung
verfasst von:
Dr. A. Meyer, E. Flicker, R. Schenda, S. T. König, A. S. Vetter
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die native arteriovenöse Fistel (AVF) ist der Gefäßzugang der Wahl für die chronische Hämodialysetherapie. Ihre rechtzeitige und erfolgreiche Anlage ist von ganz besonderer Relevanz, um Katheterdialysen zu vermeiden. Nach Literaturangaben kommt es jedoch in 20–50 % der Erstanlagen zum primären Fistelversagen.
Fragestellung
Welche Faktoren beeinflussen die Fistelreifung und gibt es Prädiktoren, anhand derer die Vorhersage einer erfolgreichen Anlage möglich ist?
Material und Methode
Wir berichten über eine prospektive Kohortenstudie unter Einschluss von 41 Patienten mit Erstanlage einer AVF an der oberen Extremität. Primärer Endpunkt war die Fistelreifung nach 6 Wochen. Verschiedene konstitutionelle, demografische, hämodynamische und technische Faktoren wurden untersucht.
Ergebnisse
Einziger prädiktiver Parameter für die Fistelmaturation nach 6 Wochen war der intraoperativ gemessene Fluss in der Shuntvene. Mittels ROC-Analyse konnte ein Cut-off-Wert für das Flussvolumen in der Shuntvene ermittelt werden (170 ml/min), bei dem sich mit größtmöglicher Sensitivität (85 %) und gleichzeitig maximaler Spezifität (80 %) ein Shuntverschluss innerhalb von 6 Wochen vorhersagen ließ.
Schlussfolgerungen
Die intraoperative transiente Flussmessung ist eine einfache, jederzeit anwendbare Methode, mit deren Hilfe in einem hohen Prozentsatz eine Aussage über eine erfolgreiche AVF-Reifung möglich ist.