Gefäßzugang in der Hämodialyse

Auch nach fast 60 Jahren Erfahrung mit Dialyseshunts ist das Outcome der von uns genutzten Gefäßzugänge in der Hämodialyse (HD) unbefriedigend. Dennoch stellt der Shunt die „Lebensader“ unserer Dialysepatienten und somit einen entscheidenden Faktor bei der Nierenersatztherapie dar. Ermutigend sind Innovationen, die hoffentlich zu einer Verbesserung in der Gefäßzugangsversorgung führen werden. Nicht zu unterschätzen ist aber ein multidisziplinärer Ansatz der beteiligten Fachdisziplinen (Gefäßchirurgie, interventionelle Radiologie, Nephrologie) gemeinsam mit der Dialysefachpflege unter Einbeziehung der Patienten selbst. Das seit vielen Jahren gültige Motto „fistula first – catheter last“ erfüllt leider heute nicht immer unseren Anspruch an ein auf den Patienten abgestimmtes bestmögliches Ergebnis und sollte durch das Konzept der 2019 aktualisierten KDOQI(Kidney Disease Outcomes Quality Initiative)-Guidelines ersetzt werden: „the right access, in the right patient, at the right time, for the right reason“, eingebettet in eine Patientenlebensplanung zur Nierenersatztherapie (HD, Peritonealdialyse, Nierentransplantation).