Erschienen in:
07.07.2017 | Aspiration | Konsensuspapiere
Bakterielle Arthritis bei Kindern und Jugendlichen, Schwerpunkt Therapie
Ergebnisse der Wörlitzer Konsensusgespräche 2016, Teil 2
verfasst von:
Dr. T. Hospach, C. Hedrich, F. Fernandez, H. Girschick, M. Borte, A. Günther, L. Martin, G. Hahn, T. von Kalle, G. Horneff, T. Kallinich, H.-I. Huppertz
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Bakterielle Arthritiden (BA) im Kindes- und Jugendalter sind selten. Aus diesem Grund bestand lange ein quantitativer und qualitativer Datenmangel für eine rationale Handlungsempfehlung. Dies hat sich in den letzten Jahren durch umfangreichere – auch randomisierte – Studien geändert. Die vorliegenden Empfehlungen basieren auf den Ergebnissen einer Expertendiskussion pädiatrischer Infektiologen, Kinderorthopäden, Kinderradiologen und pädiatrischer Rheumatologen, die im Rahmen der Wörlitzer Konsensusgespräche vom 17.04.2016 bis 18.04.2016 stattfand. Dabei wurde statt der häufig üblichen Bezeichnung „septische Arthritis“ der Begriff „bakterielle Arthritis“ gewählt, da die Kinder nicht zwangsläufig ein septisches Bild zeigen. Aufgrund der umfangreichen und detaillierten Literaturrecherche, die den Empfehlungen zugrunde liegt, wird die Arbeit in 2 Teilen publiziert: Der vorliegende Teil 2 fokussiert den Schwerpunkt Therapie; Teil 1 befasst sich schwerpunktmäßig mit der Diagnose der BA. Gemäß mittlerweile durchgeführten randomisierten Studien reicht eine Antibiotikatherapie mit – im Vergleich zu früheren Empfehlungen – kürzerer Behandlungsdauer aus; der Stellenwert der Steroide ist noch nicht definitiv geklärt. Bei den interventionellen Verfahren zeigte sich, dass die Notwendigkeit einer obligaten Arthrotomie nicht mehr aufrechtzuerhalten ist. Vielmehr reicht die arthroskopische Spülung oder sogar die alleinige – möglichst quantitative – Aspiration bei unkomplizierten Verläufen aus.