Erschienen in:
15.06.2019 | Systemische medikamentöse Therapie | Medizin aktuell
Bald lokales Knochen-Enhancement gegen Hüftfrakturen
verfasst von:
Dr. Wiebke Kathmann
Erschienen in:
Orthopädie & Rheuma
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Ausgabe 3/2019
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Auszug
_ Die proximale Femurfraktur stellt weiterhin eine medizinische Herausforderung dar. Nicht nur, weil die 1-Jahres-Mortalität mit 17 – 27 % hoch sei, wie Dr. Ulla Stumpf, Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, LMU München, betonte, sondern auch, weil im ersten Monat nach der Indexfraktur ein elffach erhöhtes Wiederholungsrisiko bestehe. Über die Hälfte der Betroffenen stürze im ersten Jahr erneut — mit weitaus gravierenderen Konsequenzen für die Mobilität und Unabhängigkeit. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass weder die Compliance mit einer systemischen Therapie hoch, noch deren Wirkung genügend schnell eintritt, stelle eine neue minimalinvasive Intervention, die „Local Osteo-Enhancement Procedure“ (LOEP), eine interessante Behandlungsoption dar. Im Rahmen eines 20- bis 30-minütigen minimalinvasiven Eingriffs werden 13 – 20 ml des triphasischen, osteokonduktiven Implantatmaterials (AGN1) in den proximalen Femur injiziert, nachdem nicht strukturiertes Material aus dem Implantationsbereich entfernt und dieser mit Kochsalzlösung gespült wurde. Das Material härtet innerhalb von etwa 20 Minuten, wird dann resorbiert und im Verlauf von mehreren Monaten durch neuen Knochen ersetzt. Histologisch und im Hinblick auf seine biomechanischen Eigenschaften unterscheide sich der neu gebildete Knochen nicht von Kontrollen. Die Femurfestigkeit sei direkt nach dem Eingriff verbessert, betonte Prof. Dr. Andreas Kurth, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Kemperhof, Koblenz. …