27.06.2023 | Bariatrische Chirurgie | Leitthema
Anastomosentechniken in der minimal-invasiven bariatrischen Chirurgie
verfasst von:
Undine Gabriele Lange, Matthias Mehdorn, Prof. Arne Dietrich
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 9/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Empfehlungen zur Anwendung bestimmter Anastomosentechniken liegen in der laparoskopischen bariatrischen Chirurgie nicht vor. Empfehlungskriterien sollten die Raten an Insuffizienzen, Blutungen, die Neigung zur Striktur oder Ulzeration wie auch den Einfluss auf die Gewichtsabnahme oder Dumping berücksichtigen.
Fragestellung
Es soll eine Übersicht über die vorliegende Evidenz bezüglich Anastomosentechniken typischer Operationsverfahren in der laparoskopischen bariatrischen Chirurgie gegeben werden.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Auswertung und Diskussion der aktuellen Literatur bezüglich Techniken der Anastomosierung beim Roux-en-Y-Magenbypass (RYGB), beim One-anastomosis-gastric-Bypass (OAGB), beim Single-anastomosis-sleeve-ileal-Bypass (SASI) und bei der biliopankreatischen Diversion mit duodenalem Switch (BPD-DS).
Ergebnisse
Es existieren, bis auf den RYGB, wenig komparative Studien. Bei der Gastrojejunostomie des RYGB zeigte sich die komplette Handnaht der mechanischen Anastomose ebenbürtig. Zudem zeigten sich leicht Vorteile der linearen Klammernaht gegenüber dem Zirkularstapler in Bezug auf Wundinfektionen und Blutungen. Die Anastomosentechnik des OAGB und SASI kann vollständig mit Linearstapler oder mit Nahtverschluss des Vorderwanddefekts erfolgen. Bei der BPD-DS scheint es einen Vorteil der Handanastomose zu geben.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der fehlenden Evidenz können keine Empfehlungen gegeben werden. Lediglich beim RYGB zeigte sich ein Vorteil der linearen Staplertechnik mit Handverschluss des Staplerdefekts gegenüber dem Linearstapler. Prinzipiell sind prospektive, randomisierte Studien anzustreben.