Erschienen in:
25.06.2018 | Bariatrische Chirurgie | Originalien
Barrieren auf dem Weg zur DGAV-Zertifizierung „Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie“
verfasst von:
PD Dr. med. T. Hasenberg, Dr. med. S. Weiner, Prof. Dr. med. D. Birk, Dr. med. E. Bonrath, PhD
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Einleitung
Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) trägt mit ihrer Initiative, chirurgischen Abteilungen Zertifikate zu verleihen, dazu bei, die Qualität der Kliniken zu verbessern und transparent zu machen. Hierzu stellt die Zertifizierungsordnung hohe personelle und strukturelle Anforderungen.
Ziele
Die Umfrage der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Adipositastherapie und metabolische Chirurgie (CAADIP) 2017 sollte klären, welchen Herausforderungen und Hindernissen sich CAADIP-Mitglieder im Rahmen der Zertifizierung zum Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie stellen müssen.
Methodik
Zwischen Februar und März 2017 wurden alle 417 Mitglieder der CAADIP webbasiert zur Teilnahme an einer Umfrage eingeladen, die den Fokus auf die aktuelle Versorgungslage legte.
Ergebnis
Insgesamt 214 (51 %) CAADIP-Mitglieder beteiligten sich. 47 % sind nicht an einem zertifizierten Zentren und 53 % an einem zertifizierten Zentrum tätig. Diese verteilen sich zu 68 % auf Kompetenz-, 21 % auf Referenz- und 11 % auf Exzellenzzentren. 86 % der an nichtzertifizierten Zentren Tätigen gaben an, eine DGAV-Zertifizierung anzustreben. Die Neugründung eines bariatrischen Schwerpunkts ist für 54 % ein Grund, nicht zertifiziert zu sein. Fehlende Eingriffszahlen waren zu 71 %, fehlende personelle Strukturen zu 28 % und fehlende Krankenhausinfrastruktur zu 13 % ein Grund nicht zertifiziert zu sein. 24 % der Befragten gaben an, dass der Krankhausträger kein Interesse an einer Zertifizierung habe und 12 % der Antwortenden sahen selbst keine Notwendigkeit.
Schlussfolgerung
Die DGAV-Zertifizierung wird vom größten Teil der CAADIP-Mitglieder angestrebt. Die Haupthindernisse auf dem Weg zur Zertifizierung sind zeitliche Vorgaben (Referenzjahre) und die geforderten Mindestfallzahlen.